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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Volume 18
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Page - 397 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Volume 18

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397 waren schon die meisten Minen aufgelassen. Die Zahl der aufgelassenen Minen ist gegen 50. Jetzt sind nur noch die Bergwerke von Magurka und Deutsch-Liptsch im Betriebe. Unermeßlich ist die Triebkraft, welche die Flüsse und Gebirgsbäche des Liptaner Comitats der Industrie liefern könnten, und dennoch ist die Fabriksindustrie hier noch sehr schwach, weil es an Unternehmungsgeist und Anlagecapital fehlt. Von den älteren Anlagen haben zwei Papierfabriken, eine Nagel-, Ziegel- und Torffabrik, vier Eisenhämmer, eine Glasfabrik und etwa vierzig landwirtschaftliche Spiritusfabriken den Betrieb eingestellt. Gegenwärtig sind noch vier Lederfabriken, eine Tanninfabrik, einige Dampfsägemühlen, 141 Mahlmühlen, eine Spodinm-, zwei Holzpapierstofffabriken und eine Weberei im Betrieb; von größerer Wichtigkeit sind jedoch blos die Lederfabrik und die in Liptö-Ujvar bestehende Tanninfabrik. Die fabriksmäßige Verarbeitung von Spiritus, Cellulose, Tannin, Spodium und Leder liefert Ausfuhrartikel, insofern diese Erzeugnisse auch außerhalb des Comitats und zum Theil selbst des Landes einen Markt finden. Die Mehl-, Kalk- und Ziegelsabrication ist nur von loealer Bedeutung Auf dem Gebiete des Handels ist ein Aufschwung zu verzeichnen. Die Hauptartikel der Einfuhr sind Brodfrüchte, gewebte Stoffe, Mahlprodnete, Colonial- und Specerei- waaren, Wein und Bier. Die Hauptartikel der Ausfuhr sind Holzwaaren, als rohe und verarbeitete Baumaterialien, dann verarbeitetes und Rohleder, Kürschnerwaaren, Spiritus, Schafkäse, Knochenmehl, Holzpapierstoff und Hadern. Der Waagfluß ist als Wasserweg blos für den Holzhandel von Wichtigkeit, da er im Liptaner Comitate noch nicht schiffbar ist; nur Flöße befahren ihn im Frühjahr und Sommer; im Herbst ist er selbst für Flöße nur nach ausgiebigem Regen benützbar. Das Hauptmittel des Verkehres ist die Kaschau-Oderberger Eisenbahn. Von Csorba, an der Ostgrenze des Comitats, angefangen, bis Liptö-Szeut-Miklös dienen dem Verkehr die Eisenbahn, der Waagstuß uud die Landstraße; von Liptö-Szent-Miklös bis Nagy-Olaß führt noch am rechten Waagufer eine Seeundär-Comitatsstraße; über Rosenberg führt von der Sohler Grenze bis nach Dnbova im Ärvaer Comitat der Tyrnau-Krakauer Straßenzug. Die Bevölkerung des Liptaner Comitats betrügt 76.850 Seelen, sie wohnen in zehn Marktflecken, 129 Gemeinden, 25 Gehöften und 27 Ansiedlnngen. In der Cultur ist das Volk noch zurück, nur ein Drittel der Einwohner kann lesen uud schreiben. Die Alltagssprache ist durchaus das Slovakische, doch nimmt in neuerer Zeit die Erlernung der ungarischen Sprache stetig zu. Dagegen ist die gebildete Classe des Comitats magyarisch, und besonders in den Städten verhältnißmäßig sehr zahlreich. Dem Unterricht diene» 102 commuuale Elementarschulen, ein Gymnasium (in Rosenberg), zwei Lehrlings- und Handelsschulen, in Liptö-Ujvar eine Fachschule für
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Volume 18
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (5)
Volume
18
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
15.02 x 21.71 cm
Pages
462
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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