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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Volume 18
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404 hängender Balkon zieht. Wird die Familie zahlreich, bringt der Bursche ein Frauchen ins Haus, oder geht er in das Haus seiner Frau wohnen (na pristupk^), so bekommen die Jungen im Oberstock jedes eine kleine Kammer eingeräumt. Zuweilen befindet sich im Oberstock die Vorratskammer der Bäuerin und die Kornkammer des Bauern, meist aber dient zu diesem Zwecke ein besonderes Gebäude auf der anderen Seite des Hofes. In den kleinen Städten des Oberlandes, wo die Häuser dicht aneinander stehen, bringt man zwischen je zwei Nachbarhäusern längs der Traufe einen Abflußkanal für das Regen- wasser an; so ist das z. B. in Jglö zu sehen. Statt der Bretterwand, die sich über der Gassenwand der Stube erhebt, pflegt man in den südlichen Gegenden des Oberlandes eine Wand aus Luftziegeln aufzuführen, an den meisten Orten aber wird das Hausdach auch auf der Gassenseite des Hauses abgeschrägt. In der Fortsetzung des Wohnhauses befinden sich Viehstall, Schasstall und Wageu- schnppen, am Ende des Gebäudes der Schweinestall. Hinter dem Hause liegt der Obst- garten, an dessen Anfang die Scheuer fürs Getreide steht. Der Gemüsegarten der Haus- frau und der Blumengarten der Tochter pflegt dem Hause vorgelegt zu sein und hat ein Lattengitter oder einen Zaun. In dem Straßengitter öffnen sich eine Thüre und ein Thor ans Brettern. Oft wohnen drei, ja vier Familien in einem Hause; die Eltern leben mit ihren Kindern und Enkeln meist in einem Haushalt. Die Jungen begegnen den Alten gewöhnlich mit großem Respect. Die Alten bestimmen, was die Jungen zu thun haben, sie sorgen für alle Bedürfnisse der Familie und geben, so lange es irgend geht, die Macht nicht aus den Händen. Wenn aber die Alten einmal dahin sind, lockern sich in der Regel die Bande der Verwandtschaft, und dann ist der gestörte Hausfriede nur durch Besitztheilung wieder herzustellen. Die Nahrung des Volkes ist selbst bei den Wohlhabenderen sehr frugal. Ihre haupt- sächlichen Nahrungsmittel sind: Kartoffeln, Kraut, Mehlspeisen und Milch; in manchen Gegenden wird überdies viel Hirse und Buchweizen nebst Hülsenfrüchten genossen. Rind- fleisch kommt nur an höheren Festtagen auf den Tisch. Das gewöhnliche Frühstück besteht aus Einbrennsuppe und Brod; Mittags ißt man Hirsebrei und Mehlspeise oder Gemüse, zuletzt Suppe. Von dem für Mittag Gekochten bleibt in der Regel noch ein Abendessen übrig. Branntwein fehlt selten, ja er ersetzt häufig die gekochte Nahrung. Das Essen ist gemeinsam. Die Familienglieder essen am Tische stehend oder auf den Bänken am Tische sitzend aus der gemeinsamen Schüssel, die in die Mitte des Tisches gesetzt ist. Auf Tellern wird gewöhnlich nur den Kindern die Speise zugetheilt. Der erste Löffel voll gebührt dem Familienhaupt, auch trinkt er zuerst aus der laughalsigeu Branntweinflasche, die dann von Hand zu Hand herumgeht. Vielfach ist es Sitte, daß sich die Hausfrau
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Volume 18
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (5)
Volume
18
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
15.02 x 21.71 cm
Pages
462
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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