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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19
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23 „Thurm der silbernen Glocken", welcher unten viereckig, oben oetaedrisch ist und leider seinen ehemaligen Abschluß eingebüßt hat, den er jedoch bei der jetzigen Restaurirung wieder erhalten soll. Die Thorflügel des Gotteshauses sind mit Eisen beschlagen und tragen das Monogramm Kazimirs des Großen (1333 bis 1370). Im Vergleich mit vielen monumentalen Bauten Krakaus überrascht das Innere der Kathedrale durch die Niedrigkeit seiner Deckenwölbung und den Mangel an Hoheit. An den Wänden sieht man alte Statuetten und Überreste alter Malerei. Später angebrachte Teppichgewebe verhüllen die architektonischen Linien. Dem Beschauer gegenüber steht der messingene Baldachin aus dem XVII. Jahrhundert, welcher den silbernen Sarg des heiligen Stanislaus, Bischofs von Krakau, des Märtyrers und Landespatrons beschattet. Im Hintergrunde, hinter den schönen Chorstühlen, erheben sich Reste eines abgetragenen Barockaltars, zu welchem einige Stufen hinaufführen. Zwischen diesen Stufen sind drei Grabmäler angebracht. Rechts ruht die Königin Hedwig, die Gemalin des Ladislaus Jagiello, links einer der Bischöfe von Krakau aus dem XVII. Jahrhundert und in der Mitte befindet sich eine meisterhafte eherne Grabplatte, ein Relief, das dem Andenken des Cardinals Friedrich des Jagiellonen (gestorben 1503) gewidmet und wahrscheinlich eine Arbeit Peter Vischels ist. Um die volle künstlerische und geschichtliche Bedeutung der Kathedrale würdigen zu können, muß man die sie ringsumgebenden Kapellen, siebzehn an Zahl, abgehen. Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten. Gleich die erste zur Rechten birgt nicht nur die Marmorgrabmäler zweier Könige, deren eines die Signatur Veit Stoß' trägt, besitzt nicht nur zwei merkwürdige gemalte Flügelaltäre, sondern fesselt vor allem das Interesse des Beschauers durch die Wandmalereien, welche in der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts von ruthenischen Malern ausgeführt worden sind. In den folgenden Kapellen finden wir verschiedene Stile vertreten. Da ist ein Christus, Thorwaldsens Werk, dann eine aus Marmor gemeißelte weibliche Gestalt, deren Dnplicat sich in der Kirche von Santa Croce in Florenz befindet. An den Wänden und Pfeilern des Hauptbaues stehen wie lebend vor uns, oder liegen im ewigen Schlafe ruhend die hervorragenden Männer des XVI. Jahrhunderts: bewunderungswürdige Grabmäler, welche Zeugniß ablegen vom allmäligen Übergange der Kunstthätigkeit von der gothischen Tradition zum reichen Leben der Renaissance. Weiter folgt die Kapelle der Wasa, die in ihrem Innern mit Grab- inschriften überfüllt, mit einer schweren Ornamentik beladen, an der Außenseite den edlen Stil der Siegmundskapelle nachahmt, welch' letztere seit langem das schönste Denkmal der Renaissance nördlich der Alpen genannt wird. Diese Kapelle hat der Italiener Bartolommeo Berecci in der Zeit zwischen 1518 bis 1530 gebaut, der hier seine ganze meisterhafte Einbildungskraft entfaltete, indem
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Volume 19
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Galizien
Volume
19
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
16.48 x 22.34 cm
Pages
920
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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