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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19
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27 aber ein Plastisch ausgeführtes Triptychon spätgothischen Stiles enthält und überdies einige der schönsten Schöpfungen des Malers Hans Sneß von Kulmbach. Jenseits des Kleparz dehnt sich die Ebene ans: Wiesen, mit Bäumen bepflanzte Straßen, Dörfer, die oft reich sind an historischen Erinnerungen, weiterhin Anhöhen, welche nicht mehr zu Österreich gehören. Um die südliche Umgebung Krakaus mit einem Blicke zu umspannen, genügt es, an die Festungsmauer unweit jener Höhle heranzutreten, wo einstmals der furchtbare Drache hauste, den Krak, der Gründer der Stadt, erschlug. Weit im Hintergrunde ragt das Tatragebirge empor. Am Horizonte taucht der Thurm der Kamaldulenserkirche in Bielany auf. Jenseits der dem Flusse entsteigenden Nebel erblickt man die Kirche von Tyniee und die Ruine der im XI. Jahrhundert dort angelegten Benedictinerabtei. Näher dem auf dem Wawel stehenden Beschauer windet sich die Weichsel dahin. An ihrem linken Ufer erhebt sich das Kloster der Norbertanerinnen, das im XII. Jahrhundert gegründet und, obwohl es umgebaut worden ist, dennoch außerordentlich malerisch ist. Rechts vom Kloster dehnen sich große, grüne Gemeindeweiden aus, wohin infolge uralter Privilegien die Kühe der Stadt Krakau auf die Weide getrieben werden. Hinter diesen Weideplätzen leuchtet der Palast der Fürsten Czartoryski hervor, der, heute mit Kunstschätzen gefüllt, im XVI. Jahrhundert von einem berühmten Humanisten erbaut wurde. Über die Ebene ragt jedoch ein auf einer Anhöhe aufgeschütteter Grabhügel, ein in seiner Art einziges Denkmal empor. Südlich von Krakau ragt ein Tnmulns des fabelhaften Begründers der Stadt, des Drachentödters Krak oder Krakns, empor. Im Osten der Stadt, unweit der Ansiedelung Mogitas, die in den alten Dokumenten den lateinischen Namen lumba« führt und zu dem im XIII. Jahrhundert gegründeten Cistercienserkloster gehört, befindet sich noch ein anderer Grabhügel, welcher dem Andenken Wandas, jener mythischen Fürstin, geweiht ist, die sich in die Weichsel gestürzt haben soll, um keinem fremden, deutschen Ritter ihre Hand reichen zu müssen. Als man im Jahre 1818 die Überreste Kosciuszkos nach Krakau brachte und sie neben den Königsgräbern auf dem Wawel beisetzte, entstand die Idee, den letzten Unabhängigkeitshelden Polens durch ein außergewöhnliches Denkmal zu ehren. Es liegt etwas Ergreifendes in dem Einfall, dem Helden Koscinszko einen ebensolchen Hügel aufzuschütten, wie jene sind, welche von den legendären Riesengestalten Zeugniß ablegen. Die hervorragendsten Männer der Gesell- schaft spannten sich in die Karren und führten die Erde zu. Zwischen den Jahren 1820 und 1823 ist dieser Aufwurf entstanden, welcher fast die Dimensionen eines wirklichen kleinen Erdhügels hat., Der Blick des Touristen, welcher von der Höhe des Wawel herabsieht, ruht nicht nur auf der Landschaft. Links, auf der Ostseite, beinahe zu seinen Füßen, liegt eine andere
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Volume 19
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Galizien
Volume
19
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
16.48 x 22.34 cm
Pages
920
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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