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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19
Page - 496 -
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Page - 496 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19

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496 Aufsteigen der Sterne ein einziger, langgedehnter Posaunenschall das Ende des langen, martervollen Tages verkündet und die erschöpfte Menge, in einen letzten kräftigen Ruf „Gott ist einzig!" ausbrechend und sich gegenseitig beglückwünschend, heimwallt, sündenrein und hoffnungsfreudig. Fünf Tage darauf begeht man das neuntägige Laubhüttenfest, zur Erinnerung an das Zeltleben der Juden während ihrer vierzigjährigen Wanderschaft durch die Wüste. Alle Mahlzeiten dürfen nur in der geschmückten Laubhütte eingenommen werden und znr Erinnerung an das gelobte Land wird beim Mvrgengottesdienst ein Strauß aus Palmen- zweigen, Myrthen und Cedern MkroFim) nach allen vier Weltgegenden geschüttelt. In das Laubhüttenfest fällt auch der große Hofiannatag, an welchem das am Versöhnungstage gefaßte himmlische Urtheil endgiltig da oben verkündigt wird. Noch im letzten Momente wird die Gnade Jehovas stürmisch angerufen: „Hosianna! Hosianna! Hilf! Hilf!" Der Schluß dieser Feiertage ist der Jubeltag der Thora, aus der man an diesem Tage das letzte Capitel verliest, um sofort mit der feierlichen Verlesung des ersten zum Anfang zurückzukehren. Die Jugend erhält Fähnchen, brennende Wachskerzen und rothwangige Äpfel; die Männer tanzen mit den geschmückten Thorarollen, singen, trinken nnd geben Freudenschüsse ab. Diesem Feiertage folgt zu Anfang des Winters das siebentägige Makkabäerseft — Ehanuka — zur Erinnerung an die wunderbaren Siege der Makkabäer über die Syrier und die Einnahme der Burg von Jerusalem 141 v. Chr. Der entweihte Tempel soll nach dem erfochtenen Siege mittelst eines unversiegbaren Krügleins heiligen Öles wieder geweiht worden sein; daher dies Fest von den Juden das Einweihungsfest genannt wird. Am ersten Abend zündet man ein Lämpchen an, und an jedem folgenden Abend um eins mehr bis zu sieben. Das nächste Erinnerungsfest ist der Purim oder das Hamanssest, zur Feier der angeblich durch Mardochai und Esther bewirkten Errettung der durch deu Einfluß Hainaus im ganzen persischen Reiche der Vernichtung geweihten Juden. Am Vortage wird gefastet, eingedenk des Fastens Esthers. Am Vorabend verliest man in der Synagoge die Erzählung von der beabsichtigten Ermordung der Juden, von dem sieghaften Eintreten des schönen Mädchens bei König Ahasver zu Gunsten ihres Stammes, von dem Widerruf der dem Minister ertheilten Vollmacht, von der Begnadigung der Juden, der Erhöhung Mardochais und der Hinrichtung Hamans und seiner Söhne. Am Purimtage wird diese Erzählung wiederholt und die armen Gemeindemitglieder werden beschenkt nnd gespeist. Auch die Wohlhabenden schicken sich gegenseitig kleine Geschenke, Süßigkeiten und Weine zu; Abends finden heitere Spiele und Festessen statt. Ein wahrhaft poetisch angehauchtes Fest bilden die achttägigen Osterseiertage, welche an der Wende zwischen dem starren Winter und dem knospenden Frühling
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Volume 19
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Galizien
Volume
19
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
16.48 x 22.34 cm
Pages
920
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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