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Auch die Erweiterung des Tonumfanges ist allmälig erfolgt. Von zwei diatonisch
nächsten Tönen bis zu einer Oetav und darüber hinaus wurde der Tonumfang des Liedes
immer breiter, und in diesem wachsenden Tonumfänge wurden auch die Verzierungen immer
häufiger. Alle rnthenischen Lieder haben mit einander gemein, daß sie niemals mit dem
Auftact beginnen, daß sie oft durch plötzliche Fermate den Gang der Melodie aufhalten,
und daß das Tempo sehr oft in einem und demselben Liede wechselt. Hier das Beispiel
eines solchen Liedes mit charakteristischen Verzierungen nach der Aufzeichnung des Porphyrii
Bazanski.
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Die „Koiomyjki", so benannt nach der Gegend von Kotomea in Galizien, haben
eine sehr einfache Melodie. Die Hauptsache liegt in den Verzierungen, welche von den
Einheimischen ganz eigenartig gesungen werden. Die Lieder bewegen sich in rascherem
Tempo und haben zuweilen sogar einen tanzartigen Charakter. Hier ein Motiv mit
raschem Tempo und wenigen Verzierungen:
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Kotomyjka mit langsamerem Tempo und vielen Verzierungen:
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Galizien, Volume 19
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Galizien
- Volume
- 19
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1898
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.48 x 22.34 cm
- Pages
- 920
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch