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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19
Page - 546 -
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Page - 546 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19

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546 Der hervorragendste Vertreter der neueren nationalen Musik ist Szaidnrow, dessen Thätigkeit in die Mitte des XVI. Jahrhunderts fällt. Er schrieb eine umfassende Theorie der Musik, welche als Handschrift in der Bibliothek zu St. Petersburg sich befindet. Sein Nachfolger als Theoretiker war Alexander Mefenec (1663), dessen umfassendes Werk über die Musik jedoch niemals im Drucke erschien, weil die Vollendung desselben in die Zeit der Einführung der Linien fiel. Der Erste, der auf Linien schrieb, war Theodor aus Taruopol (1652). Mit dem Beginn des XVIII. Jahrhunderts kamen fremde Musiker aus Deutschland und Italien, welche viele nationale Lieder nach eigener Manier bearbeiteten und Herausgaben. Die Clavierliteratur insbesondere ist reich an unzähligen Bearbeitungen rnthenischer Motive; doch haben diese Bearbeitungen, mögen auch die Motive sonst treu aufgezeichnet worden sein, keineswegs das Verständniß der rutheuischen Volksmusik gefördert. Die Motive dienen mehr als Thema zu Variationen, wobei das Claviermäßige in den Vordergrund tritt. Auch den meisten Sammlungen rutheuischer Lieder fehlt die gründliche Kenntniß der Sache. Vieles wurde aufs Gerathewohl gesammelt und herausgegeben. Unter den unzähligen Sammlungen behaupten jene des ruthenischen Gelehrten Porphyrij Bazanski den ersten Platz. Porphyrij Bazanski (geboren 1836 bei <sniatyn in Galizien) stndirte in Lemberg die Theologie und wurde im Jahre 1865 Geistlicher. Mehr als dreißig Jahre widmete er musikalischen Studien und sammelte mit unermüdlichem Eifer rutheuische Lieder. Seine zum Theile veröffentlichten Sammlungen umfassen mehrere Tausende von Liedern; auch schrieb er viele musikalisch-literarische Aufsätze, sein bedeutendes Werk aber ist die Theorie, Analyse und Kritik der ruthenischen Musik. Er verfaßte seine Schriften in ruthenifcher Sprache, weshalb sie nur wenig verbreitet sind. Sein Verdienst liegt darin, daß er ein reiches Material beherrscht und den Charakter der Volksmusik bewahrt, da ihm die Kenntniß der Musik im Allgemeinen und die Errungenschaften derselben im Abendlande als Maßstab, nicht aber als Mittel zur Modernisirung dienten. Die große Anzahl von Instrumenten, deren sich die nationalen Sänger und das Volk bedienten, weist auf eine ungewöhnliche Ausbildung des musikalischen Sinnes. Die Sopialka, in Deutschland unter dem Namen Schalmei bekannt, eine Flöte mit fünf Löchern, diente bei den Ruthenen zum Tanz und zur Begleitung. Swir i l oder Sur la
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Volume 19
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Galizien
Volume
19
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
16.48 x 22.34 cm
Pages
920
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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