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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19
Page - 630 -
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Page - 630 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19

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630 der greise Schriftsteller von Seiner Majestät dem Kaiser mit dem Franz Joseph-Orden ausgezeichnet. Von der kaiserlich deutschen Regierung geheimer Beziehungen zu Frankreich angeklagt, zu vierjährigem Gefängniß verurtheilt, aber aus Gesundheitsrücksichten gegen Cantion für eine Zeit lang ans freien Fuß gesetzt, begab er sich nach San Nemo; doch ein daselbst herrschendes Erdbeben und die Lebensgefahr, in welche er beim Einstürzen seiner Wohnuug gerieth, griffen die bereits sehr schwankende Gesundheit des Greises derart an, daß er kurz darauf in Genf (März 1887) starb. Neben Kraszewski ist der bereits als Dramatiker erwähnte Josef Korzeniowski der berühmteste polnische Romanschreiber jener Zeitperiode. In Allem sein Gegensatz, ruhig, gelassen, mit einer Lebensweisheit, die den goldenen Mittelweg schätzt und empfiehlt, zeichnet er sich durch Klarheit, Verstand, gutmüthiges Wesen und heiteren, angenehmen Witz aus. Als Sittengemälde sind Korzeniowskis Romane werthvoll, nicht selten recht unterhaltend. Außer den Genannten glänzen in jener Zeit noch andere Romanschreiber, wie der einst vielgelesene, 1896 gestorbene S igmund Kaczkowski. Wie ungünstig auch die damaligen Verhältnisse waren, vermochte sich doch die wissenschaftliche Thätigkeit ehrenvoll zu behaupten und in mancher Richtung sogar bedeutende Fortschritte zu machen. Werden die philosophischen Studien noch immer durch dieselben Männer (Cieszkowski, Gotuchowski, Libelt, Kremer) betrieben, so treten auf dem Gebiete der Geschichtschreibung neue und ausgezeichnete Kräfte auf. Der alte Lelewel gibt sich in dürftigen Umständen mit wahrhaft heroischer Aufopferung seinen Forschungen bis zu seinem Tode (1861) hin. Doch wird der ernste, große Forscher, der Verfasser der ,Kumisinuti«zue clu und der „Stuckes Keoßrapl^icjues et nrcl iLoloxiques" in seinen alten Tagen immer mehr zum tendenziösen politischen Doktrinär. Seine Saat trägt aber in der wissenschaftlichen Forschung seiner Nachfolger reiche Früchte. Unter den Rechtshistorikern ist vor Allem Anton S igmund Heleel zu nennen (in Krakau 1808 geboren und daselbst 1870 gestorben), welcher als Universitäts- professor, Herausgeber und Commentator wichtiger Quellen, endlich als praktischer Politiker (1848 und 1861) einen ruhmreichen Namen erworben hat. Neben ihm sind Romuald Hube und Wenzel Alexander Maciejowski zu nennen. Die eigentlich geschichtliche Forschung fiel in jenem Zeitraum August Bielowski als Hauptaufgabe und Hauptverdienst zu. Manche seiner Hypothesen erwiesen sich seither als unbegründet, aber die von ihm edirten Quellensammlungen (vor Allem die klonumvntÄ ?o1oniae Iiistoriea) legten für die spätere Forschung einen festen Grund. Er ist in Lemberg im Jahre 1876 als Director des Ossolinski'schen Instituts gestorben. Neben ihm ist Karl Szajnoch a als der Hauptrepräsentant der Geschichtschreibung zu nennen. Zu Komarno (im damaligen Samborer Kreise) 1818 geboren, Sohn eines
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Volume 19
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Galizien
Volume
19
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
16.48 x 22.34 cm
Pages
920
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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