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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19
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K84 Gothische Kreuzgänge des XV. Jahrhunderts besitzt das Domiuicauerklostcr in Leinberg. Am herrlichsten entwickeln sie sich im Augustinerkloster znr heiligen Katharina in Krakau durch flache Nischen in der Fensterwand. Im Bernardinerkloster in Przeworsk, ans dem Ende des XV. Jahrhunderts, finden wir einen bescheidenen Kreuzgang, der im gothischen Stile und in Hanstein-Details durchgeführt ist. In der Profan- und Befestigungsbaukunst des XIV. und XV. Jahrhunderts verdanke» wir die Entwicklung der Gothik der auf Grundlage des Magdeburger Rechtes organisirten Verwaltung der Städte und dem Reichthum der Bürger, der durch den Handel auf den von Westen nach Osten führenden Straßen erworben wurde. Hier ragen vor Allem die Städte: Krakau, die Residenz des Landes, Lemberg, damals die Hauptstadt Rutheniens, Nowy Sczcz, Biecz, Krosno, Rzeszöw, Przemysl hervor, in denen sich zur einheimischen polnischen und rnthenischen Bevölkerung das deutsche Element gesellt, welches in der Verwaltung der Städte die führende Rolle spielt und deshalb für die Bauthätigkeit wichtig ist. Die Stadtverwaltung beginnt ihre Bauthätigkeit mit der Aussühruug des Rathhauses, der Waarenhäuser, später beschäftigt sie sich mit dem Festnngsban, mit der Einschließnng durch Mauern zu Vertheidigungszwecken. Von gothischen Rathhäusern finden sich Reste in Krakau, Tarnöw und Biecz, Spuren in Sycz. Der sogenannte Rathhausthurm in Krakau ist ein Bau aus dem Anfang des XV. Jahrhunderts. Der Ziegel ist vou außen dnrch Steintäfelung verdeckt, ans der ein durch Bogen verbundenes Zinnenwerk gemacht ist, das längs der ganzen Mauerkrone sich hinzieht. Oben finden sich noch ein Vorsprung, der den alten Wehrgang (Wachgang) bildete, und Spuren gothischer Fenster. Im Ober- stocksaale befindet sich ein Haustein-Fries, dessen Blattornamente von der Erhabenheit des alten, diesem Thurme benachbarten Rathhausbaues, der heute nicht mehr besteht, Zeugniß gibt. Das Rathhaus in Tornow hat in seiner Haupteinfassung auch die Thürme bewahrt, die typische Anlage eines kleinstädtischen Baues für die Stadtverwaltung. Der Thurm erhielt seinen bedeckten Wachgang, der von Kragsteinen getragen wird. Die Renaissance- epoche hat seine Eindecknng hinter der Attika verborgen. Der Thurm in Biecz, ungemein groß und hoch im Verhältnisse zum kleinen Rathhansbau, domiuirt im Stadtbilde, ist durch Gesimse in Stockwerke eingetheilt uud besitzt oben einen ähnlichen Wehrgang wie der in Tarnöw. Von Monumentalbauten zn Handelszwecken aus der Zeit der Gothik köuueu wir heute nur die Sukiennice (Tuchhalle) in Krakau nennen und auch das nur in jenen Theilen, die nach den Bränden und Restaurationen noch erhalten sind. Das Ende des XIV. Jahrhunderts sah die Sukiennice als einen großen gothischen Bau mit hohem Dache, mit Wänden, die durch Strebepfeiler untertheilt sind, mit einer Reihe von Fenstern im
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Volume 19
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Galizien
Volume
19
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
16.48 x 22.34 cm
Pages
920
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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