Page - 811 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19

811 Weiden armen Podolien, die Herstellung von Bewässerungsanlagen nothwendig. Beide Arten vou Bodenmeliorationen beschränken sich derzeit auf den landtäslichen Besitz und reichen in ihren Anfängen bis zum Jahre 1853 zurück, wo mit denselben beinahe gleichzeitig auf deu Gütern Seiner kaiserlichen Hoheit weiland Erzherzog Albrecht, auf den gräflich Potocki'schen Gütern in Krzeszowice und ans dem kleinen Gute Morszyn bei Stryj von dem späteren Präsidenten des Abgeordnetenhauses Dr. Smolka begonnen wurde. Diese Beispiele fanden Nachahmung, besonders seitdem im Jahre 1872 von beiden Landwirthschafts- gesellschaften aus den vom Ackerbauministerium gewährten Mitteln eigene Culturingenieure Kuh der semmelfarbenen Laudrace aus dem westlichen Hügelland. angestellt wurden nnd im Jahre 1878 der galizische Landtag, der erste in den öster- reichischen Ländern, ein eigenes Landesmeliorationsbureau errichtete, welches im Laufe der Jahre bedeutend erweitert wurde und fünf Filialen im Lande besitzt. Bis zum Schlüsse des Jahres 1893 sind einer Specialerhebung zufolge 16.102 Joch durch Legung von Drain- röhren entwässert worden, und zwar vornehmlich in den Gebieten des westlichen Hügel- landes und des westlichen Gebirges. Außerdem sind über 3500 Joch mittelst gedeckter mit Steinen oder Faschinen ausgelegter Gräben entwässert worden. Bewässerungsanlagen wnrden nnr hie und da und zwar in der Gesammtansdehnung von über 2000 Joch Wiesen hergestellt. Der Kleingruudbesitz, welcher au diesen Meliorationen beinahe keinen Antheil hat, zieht dagegen einen erheblichen Nutzen aus der Reguliruug der Wasserläufe,