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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19
Page - 814 -
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Page - 814 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19

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814 bis zum Dnnajec in Betracht, wo beim Kleingrundbesitze ein semmelfarbener, gelb- brauner Schlag sehr verbreitet ist, der mit der deutschen Colonisation im XIII. und XIV. Jahrhundert in jene Gegend gelangt sein soll. Derselbe zeichnet sich durch eine breite Stirne, gelbliche Hörner uud Hufe und pigmentlose Schleimhäute aus. Ein zweiter Schlag einheimischen Viehes ist in dem waldigen, sandigen und zum Theil morastigen Landstriche an der Nordgrenze des Landes verbreitet. Es ist ein kleines, äußerst ansdanerndes und genügsames, bei einigermaßen sorgsamer Pflege sehr milchreiches Rind von ausgesprochen knrzhörnigem Typus und dnnkelbranner Farbe, welches auch jenseits der russischen Grenze ziemlich weit nach Norden heimisch ist. Dieses Rind, das altpolnische Braunvieh, hat sich in Galizien in besonderer Reinheit vornehmlich in der Gegend von Majdan , Bezirk Kolbnszowa, erhalten nnd wird daher gewöhnlich Majdaner Vieh genannt. Eine Abart desselben Schlages scheint das im östlichen Theile des Karpathengebirges im Huzulenlande (Bezirk Kolomea und Kosöw) vorkommende dunkelbraune Rind zu sein. Während die beiden vorgenannnten einheimischen Schläge gegenwärtig den Gegen- stand einer besonderen Fürsorge bilden und eiue Reiuzucht desselben in eigenen Stammheerden versucht wird, ist ein anderer Schlag, welcher im podolischen Gebiete lind den angrenzenden Gegenden früher allgemein verbreitet war, das graue podolische Riud, eine Abart des sttdenropäischen Steppenviehes, dem Untergange preisgegeben, woran zunächst seine Verwandtschaft mit dem Steppenvieh Schuld ist, die bewirkt, daß es für die Ausfuhr nach dem Westen nicht gesucht wird, dann aber seine geringe Ergiebigkeit an Milch nnd sein langsameres Wachsthum, Eigenschaften, welche durch die vorzügliche Eignung als Zugthier nicht hinreichend aufgewogen werden. Außerdem ist noch einer eigenthümlichen Abart zu gedenken, nämlich des milchweißen Rindes aus der Umgebung von Kauezuga, welches von dem in früheren Zeiten aus Norddeutschland eingeführten Niederungsvieh stammen soll. Die Schafzucht wird in Galizien hauptsächlich vom Kleiugruudbesitze in den beiden Gebirgsgebieten, dem westlichen, mehr noch im östlichen, dann aber iin Nordosten, nämlich in Podolien und den angrenzenden Bezirken betrieben. Von 630.994 Schafen, welche die Zählung im Jahre 1890 in Galizien aufgewiesen hat, entfällt mehr als die Hälfte auf das östliche Gebirgsgebiet und den podolischen Landstrich. Im Gebirge werden die Schafe sowohl wegen der Wolle als auch wegen des ans ihrer Milch bereiteten Käses (br^inlxu) gezüchtet; im podolischen Gebiete und in den übrigen Gegenden des Landes tritt die Käfe- bereitnng in den Hintergrund. Außerdem werden die Schaffelle zur Verfertigung der Winterkleidnng nnd der Mützen für das Landvolk im ganzen Lande verwendet und dieser große Bedarf, sowie der Bedarf an grober Wolle für Kleidungsstücke und Decken sichert der Schafzucht einen entsprechenden Absatz ihres Hauptproduetes im Laude selbst. Neben den gemeinen grobwolligen Landschafen wurden vor etwa dreißig oder vierzig Jahren auf
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Volume 19
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Galizien
Volume
19
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
16.48 x 22.34 cm
Pages
920
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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