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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19
Page - 833 -
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Page - 833 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19

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833 Meistens wird die künstliche Verjüngung (Säen und Pflanzen) nur als Aushilfe angesehen und dementsprechend nur dort angewendet, wo die natürliche Besamung nicht ganz gelungen ist oder einfach nicht angewendet werden kann. Wenn wir von der nicht unbedeutenden Holzindustrie absehen, welche für den internen Bedarf arbeitet, so werden die galizischen Wälder bis jetzt eigentlich nur durch Sägewerke industriell ausgenützt, indem andere Zweige der Holzindustrie erst im Werden begriffen sind, und das Land noch sehr große Massen von Holzwaaren ungeachtet seines Reichthums an werthvollen Werkhölzern aus dem Auslande beziehen muß. Die Sägewerkindustrie hat sich mit der Vervollkommnung der Verkehrsmittel auffallend schnell entwickelt, indem neben den primitiven, mit einer einzigen Säge arbeitenden Sägemühlen immer häufiger größere Wasser- und Dampfsägen (die erste im Jahre 1851 in Mokrzyszöw) entstanden, welche nicht nur die kleinen Sägemühlen, sondern auch die (in einigen Gegenden und ausnahmsweise übliche) Handsägerei beinahe voll- ständig verdrängten. Gegenwärtig besitzt Galizien nicht wie früher, so außerordentlich viele aber desto besser eingerichtete Sägewerke unter denen besonders zwei beachtenswerth sind, nämlich in Wygoda und Demnia. Das Sägewerk in Wygoda gehört zur Herrschaft Wetdzirz (Besitz der Aktiengesell- schaft L. v. Popper) und ist wohl das größte in der Monarchie. Außer den sehenswerthen Einrichtungen zur Bringung des getrifteten Holzes, der elektrischen Beleuchtung und so weiter enthält es 24 Bundgatter, 12 Zircnlarsägen, 2 Hobelmaschinen, 1 amerikanisches Spaltgatter, 3 Holzwollmaschinen nnd 6 Ablängesägen. Das Sägewerk in Demnia, zur Herrschaft Skole (Besitz der Brüder Grödl und Schmidt) gehörig, ist, was die technische Einrichtung betrifft, dem Sägewerke in Wygoda ebenbürtig, aber dadurch interessanter, daß das Holz beinahe ausschließlich nicht angetriftet, sondern per Bahn dem Sägewerke zugeführt wird, indem auf der Skoler Herr- schaft statt der Trift die Waldeisenbahn eingeführt und immer weiter ausgedehnt wird, was nicht nur die Ausnutzung der Wälder rationeller gestalten, sondern gleichzeitig auch die Durchführung einer nachhaltigen, systematischen Waldwirthschaft den gegenwärtigen Besitzern erleichtern wird. Die Producte der Sägewerksindustrie, durch welche hauptsächlich die galizischeuWälder ausgenutzt werden, sind sehr mannigfaltig, denn dieselbe liefert dem Handel vom einfachsten Kistenbrett oder einer Dachlatte die verschiedensten Sortimente bis zum schönsten, fertig zugeschnittenen und gehobelten Tischler- und Musikinstrumentenholz. Diese weit über das Bedürfniß des Landes gehende Produktion bildet einen der wichtigsten Posten in den Ausfuhrausweisen und wirklich beschickt dieselbe mit ihren ausgezeichneten Erzeugnissen nicht nur die west- und südeuropäischen, sondern auch viele der orientalischen Holzmärkte. Galizien. 5Z
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Volume 19
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Galizien
Volume
19
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
16.48 x 22.34 cm
Pages
920
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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