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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19
Page - 837 -
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Page - 837 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19

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837 Das große Wiesel, dessen schneeweißes Winterkleid die früher so bevorzugten Hermelin- felle gibt, ist besonders der niederen Jagd schädlich, gehört aber zu den sehr seltenen Erscheinungen in den galizischen Wäldern. Endlich sei noch der vorsichtige Dachs als Jagdthier erwähnt, der zwar viele Engerlinge, aber gelegentlich auch ein junges Häschen oder einen halbflüggen Vogel vertilgt; leider aber wird er nicht selten aufgegraben selbst ein Opfer des Jägers. Wie der Fuchs aus dem Lande, so ist der Fischotter zu Wasser ein sehr schädlicher Räuber, indem er auf seinen weiten Wanderungen die Fischwässer arg schädigt. Derselbe wird oft geschossen, nicht selten in Fallen gefangen und doch fielen nach dem genannten Gewährsmanne in 9 Jahren 2.236 Fischottern, was einen Jahresdurchschnitt von 248 Stück gibt. Das zur hohen Jagd gezählte, vom Landwirth gehaßte, von Waidmann dagegen sehr gern gesehene Schwarzwild ist in Galizien sehr zahlreich (von Jahre 1885 bis 1893 erlegte man 11.732 Stück) und ungeachtet der steigenden Cnltnr hat es sich so auffallend vermehrt, daß in vielen Bezirken, wo es früher unbekannt war, gegenwärtig zahlreiche Rudel umherschweifen. Die eigentliche Heimat der ansehnlichsten, mit furchtbarem Gewerf bewehrten Keiler, wie der größten Bachen sind die mit nassen Gründen durchsetzten großen Wälder der baltischen Region, aber auch die Wälder der Vorberge mit reichlicher Eichel- nnd Buchelmast. Die Jagd, bei welcher der Jäger beinahe allgemein ohne die anderwärts üblichen Schutzeinrichtungen zu ebener Erde das Wild erwartet, ist nicht nur aufregend, sondern auch für minder erfahrene, heißblütige oder ungeschickte Schützen oft sehr gefährlich; denn das galizifche Schwarzwild ist ein urwüchsiger, starker und den Jäger leicht aus- nehmender Schlag. Nach einem alten polnischen Sprichwort soll man zur Bärenjagd einen Wundarzt, znr Saujagd einen Priester einladen. Obwohl die galizischen Wälder und Felder noch viel Raubzeug beherbergen und auch in den Lüften mancher mächtige Räuber kreist, fehlt es doch nicht auch an nützlichem (friedlichem) Haarwilde. Das seltenste, gegenwärtig unter gesetzlichem Banne stehende, weil mit Aussterben bedrohte Wild ist die Gemse welche die wildesten Partien der hohen Tatra bewohnend, dieselben verschönert und belebt. In denselben einsamen Steinwüsten haust das sehr selten zu erschauende, auch gesetzlich geschützte Murnielthier welches aber desto öfter seine Anwesenheit und Wachsamkeit dem ruhig schreitenden Bergsteiger durch weitschallende Pfiffe verräth. Auch ein Gebirgswild ist der aus den östlichen Theil der Karpathen beschränkte Edelhirsch. Besonders in den theilweise mit Urwald bedeckten Hochgebirgstheilen kann man, wiewohl selten, in der Ferne ziehendes Edelwild sehen; dort kann man auch zur
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Volume 19
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Galizien
Volume
19
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
16.48 x 22.34 cm
Pages
920
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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