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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19
Page - 856 -
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Page - 856 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19

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856 der neue im August 1895 iu Schodniea bis 304 Meter erbohrte, der Anglobank gehörige Schacht Nr. 78 (Jakob) durch seinen ersten Ausbruch die ganze Gegend im Umkreis von >/- Kilometer halb überschwemmte und eine Tagesproduktion von circa 10.000 Meter- centner Öl im Werthe von etwa 25.000 Gulden aufzuweisen hatte, eine ganz außervrdeutliche Prodnction, die wohl auch nach mehreren Monate» bis auf etwa 300 Metercentner per Tag herabsank. Das Rohöl wird in den Raffinerien meistens innerhalb, doch auch außerhalb des Landes zum Handelspetroleum rafsiuirt, wobei leichte Benzinöle, das eigentliche Leucht- petroleum und die schweren Schmieröle nebst minderwerthigen Rückständen gewonnen werden. In Galizien existirten im Jahre l893: 41 Raffinerien, welche zusammen 410.575 Metercentner Handelspetroleum im Werthe von etwa 8,200.000 Gulden erzeugt und dafür 2,704.000 Gulden Confumsteuer gezahlt haben. An Rohöl wurde in demselben (1893) Jahre in ganz Galizien nach amtlicher Statistik, welcher wohl etwas zu niedrige Ziffern als Grundlage dienen, 963.312 Metercentner im Werthe von 3,008.819 Gulden, im Jahre 1895 dagegen 1,886.344 Metercentner im Werthe von 4,464.353 Gulden gewonnen. Nach einer anderen aus Kreisen der Petroleumproducenten herrührenden approximativen Schätzung sollen im Jahre 1895 bereits über 2,140.000 Metercentner nnd im Jahre 1896 schließlich sogar gegen 3,400.000 Metercentner Rohöl gewonnen worden sein. Diese Ziffern allein zeugen schon von der sehr großen national-ökonomischen Bedeutung der galizischeu Petroleumgewinnung, welche bereits heute einen Gesammtwerth von über 6'V-> Millionen Gulden darstellt und die gewiß den ganzen Consnmbedarf der österreichisch-ungarischen Monarchie an Handelspetroleum decken und sich noch viel kräftiger uud exportfähiger entwickeln könnte, wenn sie in dem Importe des kaukasischen bereits deftillirteu, aber noch als Rohöl verzollten Petroleums nicht einer übermäßigen und schwer zu bekämpfenden Concnrrenz begegnen würde. Nicht minder werthvoll, wenn auch viel seltener und in viel geringeren Quantitäten vorkommend, ist das Erdwachs oder Ozokerit, welches am Fuße der Karpathen im Bereiche der mivcäneu Salzformation in Boryslaw und Truskawiec bei Drohobycz und außerdem in Staruuia und Dzwiniacz bei Nadwörna vorkommt. Eine nur halbfeste uud halbflüssige, schwarze oder dunkelbraune, seltener gelbliche oder grünliche, knetbare und leicht schmelzbare Masse bildend, tritt das Ozokerit als Residuum des in die Klüfte der salzführenden Thone und Mergelschieser eingedrungenen und dann chemisch und physikalisch veränderten Erdöles in verschiedener Teufe in Begleitung des flüssigen Rohöles, der salzigen Wässer und der betäubenden Kohlenwasserstoffgase auf und wird mittelst gegrabener Schächte und Strecken abgebaut. Die äußerst primitive Abbau- oder eigentlich
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Volume 19
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Galizien
Volume
19
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
16.48 x 22.34 cm
Pages
920
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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