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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19
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Page - 866 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Volume 19

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866 das Inland; erst in der allerletzten Zeit wurden einige ziemlich erfolgreiche Versuche unter- nommen, um das galizische Petroleum auf den deutschen Markt (nach Prenßisch-Schlesien und Sachsen) zn bringen. Hingegen wird schon seit Jahren das galizische Erdwachs in bedeutenden Mengen ins Ausland, insbesonders nach Deutschland ausgeführt. Galizieu zählt zu den salzreichsten Ländern der Monarchie. Die Prodnetion erreichte im Jahre 1894 fast 1,500.000 Metercentner, wovon über 600.000 Meterceutuer auf das Judustriesalz entfallen. Das auf den ostgalizischen Salinen gewonnene Sudsalz verbleibt im Lande, ebenso ein Theil des in Bochnia und Wieliezka erzeugten Steinsalzes. Ein bedeutender Theil des Steinsalzes wird nach Schlesien und Mähren ausgeführt, da in diesen Ländern keine Salzbergwerke vorkommen. In früherer Zeit bestand ein lebhafter Export galizischen Salzes nach Rußland, und zwar exportirte das berühmte Salzwerk in Wieliezka theils per Bahn, theils per Wasser auf der Weichsel große Quantitäten nach dem Königreich Polen. Dieser Salzhandel hörte vor circa 20 Jahren ganz auf, da die einheimische russische Produetiou uud die Coucurreuz preußischer Salinen das galizische, verhältnißmäßig theuer gewonnene Salz von den dortigen Märkten mit Erfolg verdrängten. Das in Wieliezka erzeugte Judustriesalz ermöglichte die Errichtung einer großangelegten Sodafabrik in Szczakowa bei Chrzanow. Der inländische Salzhandel in Galizien unterscheidet sich vom Salzverschleiß in anderen österreichischen Kronländern dadurch, daß hierzulande der Landesausschuß auf Grund eines Übereinkommens mit dem Ärar den Salz-Groß- und Detailhandel als Landesunternehmen zn dem Zwecke kaetc, monopolifirte, um dieses unentbehrliche Genuß- mittel so billig als möglich allen Bevölkerungskreisen zugänglich zu machen. Es gelang ans diese Weise den in manchen Gegenden wucherisch betriebenen Salz-Detailhandel gänzlich auszurotten und einen höchst mäßigen und stabilen Salzpreis für alle Verkaufs- stellen festzuhalten. Diese Verkaufsstellen sind nichts anderes als Landes-Salztrafiken, welche unter steter Controle nach dem vom Landesausschusse bestätigten Tarife Koch- und Viehsalz verkaufen. Dank dieser praktischen Organisation sank der Salzpreis, insbesonders in allen von den Productionsstätteu entfernter gelegenen Ortschaften um zwei bis vier Gulden per Metercentner, und es kommt seither nicht mehr vor, daß der Händler, wie es früher öfters der Fall war, den Salzpreis je nach Größe der Zufuhr und nach der Jahreszeit beliebig zu bestimmen in der Lage wäre. In manchen Gegenden übernahmen vom Landesansschnsse den Salzverkauf bäuerliche Genossenschaften, sogenannte „kolkn rolnie?«", welche seit etwa fünfzehn Jahren in großer Anzahl in Galizien entstanden und gegenwärtig bereits einen sehr beachtenswerthen Factor des ländlichen Detailhandels bilden. Der seit dem Jahre 1883 bestehende bäuerliche laudwirthschastliche Ceutralvereiu in Lemberg gründete fast bei allen ihm
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Volume 19
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Galizien
Volume
19
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1898
Language
German
License
PD
Size
16.48 x 22.34 cm
Pages
920
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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