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Kranz von Wäldern, die nicht blos mit stellenweiser Unterbrechung den östlichen Theil
Nord-Bnkowinas vollständig bedecken, sondern auch weit nach Rußland sich hinausdehnen.
Gleich zwischen Werbontz und Kuczurmik erhebt sich in der waldreichen Landschaft Pidpar
der Zornisi zu 437 Meter, bei Wasloutz im Berdo Horodiszcze zu 515 Meter Seehöhe.
Die Chaussee von Zastawna, die bei Kuczurmik eine Verzweigung bis nach Mossoröwka
am Dniestr aussendet, wird auf ihrer östlichen Seite beständig von diesen Höhen begleitet.
Es sind dies langgestreckte, von Nord nach Süd laufende Hügel, deren Formen zwar etwas
Monotones an sich haben, aber an Reiz dadurch gewinnen, daß sie dem Auge gestatten,
durch ihre Thalsenken ihre zahlreichen Verästelungen zu verfolgen; die Scenerie ist aller-
liebst, die durch den beständigen Wechsel von Licht und Schatten entsteht. Ihren Westsnß
benetzt der Bach Kuczur, der bei Zadobröwka einen Teich bildet, von da ab Zadobröwka
heißt, und schließlich nach Aufnahme mehrerer kleiner Bäche in den Pruth links sich
ergießt.
Die Schönheit der kleinen Gebirgswelt bestimmt uns in das Innere derselben
einzudringen. An Unter-Szerontz vorbei, durchwandern wir ein überaus anmuthiges
Thal, an dessen Ostseite der bewaldete Moszköw (350 Meter) sich erhebt, an dessen
Nordfuß einige kleine Teiche stoßen, die in der unmittelbaren Nähe der Chaussee beginnen.
Vom Moszköw angefangen, nimmt der Wald alle Höhen ein und nur dort, wo stellenweise
kleine Ebenen sich geltend machen, breiten sich Dörfer oder Weiler mit ihren Ackerfeldern
aus, die bald wieder verschwinden, worauf wir uns neuerdings von Wäldern und Höhen
umgeben sehen. Anziehend durch seine Lage ist das Dörfchen Czernawka, ehemals der Edelfitz
der Freiherren von Petrinö. Der schöne Ort, der mannigfach die Sorgfalt seiner früheren
Besitzer bekundet und einen großen wohlgepflegten Park hat, liegt mitten zwischen Bergen
eingezwängt, die einerseits nach Rußland laufen, anderseits die Höhen von Berezontz
und Horoszoutz bilden. Im Nordosten von Czernawka breiten sich die meist bewaldeten
Gegenden Kobylina und Kociuba aus und führt die mittelst Serpentinen ansteigende
Chaussee über den Berg Kostisz, an dessen östlichem Fuße der Hukeubach fließt, nach
Dobronontz, Horoszoutz und Bojauczuk. Von den Serpentinen läßt sich eine sehr
ansprechende Rundschau genießen, deren Vordergrund ein ansehnlicher Teich bildet, der
hie und da von Weidengebüschen umstanden wird, während im Hintergrund sich stattliche
Berge erheben, die theils Ackerfelder, theils Wiesen und Wälder tragen und in ihrer
Hauptrichtung südwärts dem Prnththale zueilen. Im Süden von Horoszontz, einem
Erbgute der Ritterfamilie Wartarasiewicz, erhebt sich der Czerwenyj Horb (504 Meter)
und bei Dobrououtz, dem Edelsitz des Bnkowiner Componisten Constantin Ritter von
Buchenthal, die Sawczyna (417 Meter) und die noch höhere Obczyna (479 Meter).
Durch diese Gegenden zogen im Jahre 1739 während des russisch-türkischen Krieges die
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bukowina, Volume 20
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Bukowina
- Volume
- 20
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1899
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.14 x 21.77 cm
- Pages
- 546
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch