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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Volume 20
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48 des Landes. Zum letzten Mal treten uns schöne Bergwiesen und kühne Bergformen entgegen, die sich mit ihrem herrlichen Wälderschmnck phantastisch über uns erheben. Aber dann endet alle Gebirgssrende. Bei Zvtotny, an dem westlichsten Punkt dieser Bergpartie, bildet der Czerenwsz eine starke Stromschnelle, die mit aller Wucht an das galizische Ufer stößt, so daß die Fluten mit brausendem Geräusch hoch aufschäumen. Hier erhebt sich der unter den Huzulen sagenberühmte Berg Sokölski (857 Meter); gegen den Czerenwsz fällt derselbe in mauerförmigen Kalksteinfelsen ab, die etwa 200 Schritte weit laufen, in ihren oberen Steinschichten sich vielfach zerbröckeln und die losgelösten Stücke abwärts fallen lassen, wodurch jedes Jahr einige Stunden hindurch die Straße unpraktikabel wird, oder sogar kleine Flußstauungen eintreten. Der Marktfleck Wiznitz ist die einzige Ortschaft, die ini ganzen westlichen Theile der Bukowina ihre Einwohnerschaft nach Taufenden zählt. Sie steht mit der galizischen Stadt Kuty im innigsten Zusammenhang, vermittelt den Handel zwischen dem Gebirge und dem Unterland und hat für die orthodoxe Judenschaft insoserne einiges Interesse, als auch hier ein Wunderrabbi einen Wirkungskreis gefunden hat, wie in Sadagöra. Während wir von Wiznitz aus Fluß und Thal des Czerenwsz weiter verfolgen, streifen wir jenes breite flache Terrain, welches die Quellen mehrerer Zuflüsse des Großen Sereth birgt. Abgesehen von Czornohuzy, das am Fuße einer leichten Bodenanschwellung liegt, die die Wasserscheide zwischen dem Czerenwsz und Großen Sereth trägt, lagern die wenigen Ortschaften, wie Bahna, Czereszenka zc. am Nordfuße derselben; zwei deutsche Ausiedlungen Alexandersdorf und Katharinendorf dagegen liegen mitten in der weiten flachen Ebene, umgeben von Sümpfen nnd Mooren, welche reiche Schilf- und Weidenreviere bilden. In jenen Berglandschaften, die noch zur Wasserscheide zwischen Prnth und Sereth gehören, breiten sich mehrere rnthenische Ortschaften aus, wie Willautz, Zamostie, Karapcziu, Woioka, Stanestie, Kalinestie, Zelenen u. a. Alle sind von Hügeln umgeben, durch deren Thäler eine Anzahl größerer und kleinerer Bäche, wie der Hlibiczok und die Wolyczanka dem Czerenwsz zueilen. Sobald dieser in die Ebene tritt, benützt er seine Freiheit, theilt sich torrentenartig in mehrere Arme und wählt jedes Jahr ein neues Bett, so daß man sich gezwungen sah, einer der beiden Brücken, die über sein Flußbett nach Waszkontz führen, die Länge fast eines Kilo- meters zu geben. Sandbänke, Inseln, Geröll- und Schotterhaufen, Schilfreviere und Weiden- gestrüppe sind seine beständigen Begleiter und wir müssen billig staunen, wie die Ortschaften Millie, Banilla rnska, Banilla stobodzia und Czartoria in solch' ruheloser Nähe prosperiren können. In mehrere Arine getheilt, mündet der Czereinosz bei Zopeny rechts in den Prnth.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Volume 20
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Bukowina
Volume
20
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1899
Language
German
License
PD
Size
15.14 x 21.77 cm
Pages
546
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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