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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Volume 20
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54 Cypern u. s. w. bekannt sind. Die durch diese Kategorie von Funden angeregten Studien können hier nicht weiter berührt werden; nur der für unsere Chronologie daraus erwachsende Gewinn sei erwähnt. Mit diesen Idolen gerathen wir nämlich in archäologisch gut studirte Provinzen und die von dort her abzuleitende Zeitbemessung deckt sich erfreulicher Weise mit den loealen Zeitbestimmungen und führt uns beiläufig in die Mitte des zweiten Jahr- tausends v. Chr. In diese Zeit, für welche in den östlichen Mittelmeerläudern bereits eine hochentwickelte Metallcultur (z. B. die mykenische) nachgewiesen ist, wird für Mittel- und Nordeuropa der Beginn der Kenntniß der Bietalle, speciell der Bronze verlegt und es stimmt sehr gut damit überein, daß unter den Funden von Szipenitz auch ein ganz kleiner Bronzestift und ein winziges Bruchstück eines Bronzebleches angeführt werden. Einen anderen Charakter zeigen die vertheidigungsfähigen Ansiedlungen jener Zeit. Sie sind auf Hügeln oder Bergvorsprüngen angelegt und wurden manchmal mit einer ganzen Reihe von einander gegenseitig schützenden Erdwällen umgeben. Bei Hliboka, Hlinitza, Ober-Szeroutz, Kotzman u. a. O. sind solche prähistorische Wallbauten erhalten. Wenn nun auch mit Sicherheit anzunehmen ist, daß zu ihrer heutigen Ausgestaltung spätere Zeiten wesentlich beigetragen haben, so ergaben doch die Untersuchungen in Hliboka und Kotzman auch Funde, welche zeigen, daß die erste Anlage dieser Wälle in die Steinzeit zurückreicht. Als neolithische Gräber sind einige Gruppen der im ganzen Lande zerstreuten, zahl- reichen Tnmuli erkannt worden, während die Mehrzahl dieser Hügelgräber aus späteren Perioden stammen. Diese steinzeitlichen Tumuli dürften jedoch einer anderen Stufe angehören, als die Funde von Szipenitz; denn während wir in den offenen Ansiedlungen glatte, bemalte Thongefäße und aus Feuerstein angefertigte Werkzeuge antreffen, haben z. B. die Tnmuli von Unter-Horodnik bei Radantz kleine, gröbere, nnbemalte Thongefäße und durchbohrte Steiuhämmer ergeben. Die erste Metallzeitstufe, nämlich die Bronzeperiode scheint in der osteuropäischen Tiefebene, an deren Rande die Bukowina liegt, keine große selbständige Entwicklung erlebt zu haben. Dagegen hat sie in Ungarn zahlreiche eigenartige Formen in einer solchen Menge von Fundstücken entstehen lassen, daß dieses Land zu den mit prähistorischen Bronzen reichst gesegneten von ganz Europa gehört. So nimmt es uns denn nicht Wunder, wenn während der Bronzezeit in der Bukowina der ungarische Einfluß vorwaltet und sich fast alle dieser Periode zugehörigen Bronzefunde an die ungarischen Typen anlehnen. Besonders gilt dies von den Hohlkelten von Folticzeny, Kotzman und Preffekareny, sowie von den schönen Zierbeilen von Prelipcze, die geradezu als importirte Objecte betrachtet werden können. Diese mit Recht als „ungarische Bronzezeit" bezeichnete Periode, deren specifische Formen ihr ganz deutlich begrenztes Verbreitungsgebiet haben, reicht weit in
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Volume 20
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Bukowina
Volume
20
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1899
Language
German
License
PD
Size
15.14 x 21.77 cm
Pages
546
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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