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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Volume 20
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214 Zeichen, daß sie von nun an nur dem Manne zugehört. Nach einigen beglückwünschenden Trinksprüchen seitens der Beistände wird das Mahl aufgehoben und die Tischgäste treten nun alle sich einander an den Händen haltend, unter Hora-Tanz (äantul eel niai-e) heraus in den Hofraum. Wie der Bräutigam die Zimmerschwelle betritt, wird er von dem jüngsten Bruder der Braut oder von einem anderen minderjährigen Hausgenossen mit einer Pistole in der Hand angehalten und genöthigt, die Braut mit einem Geschenke loszukaufen. Während nun die Hc>ra im Hofraume fortdauert, wird von den Braut- führern die Mitgift unter Jubelrufen und Tanzen aus dem Zimmer hinausgetragen und auf einen mit vier Ochsen oder Pferden bespannten Wagen geladen. Sobald die Truhe an die Reihe kommt, setzen sich die Eltern der Braut aus dieselbe, von ihren nächsten und älteren Verwandten umgeben, und das Brautpaar tritt in Begleitung der Beistände, der Eltern und Verwandten des Bräutigams, um sich zu verabschieden (sä lertaciune), in das Zimmer. Nun spielt sich eine herzergreifende Scene ab. Das Brautpaar kniet auf einem Polster, der auf einen vor den Brauteltern ausgebreiteten Teppich gelegt wurde, nieder, und ein Hochzeitsredner (coloeer) nimmt in einer gereimten, ziemlich langen Ansprache, in welcher den Eltern für die gute Erziehung und für die Aussteuer der tiefgefühlte Dank ausgesprochen und um den elterlichen Segen gefleht wird, von denselben Abschied. Kein Auge bleibt dabei trocken, die Braut aber und die Mutter weinen und schluchzen, als ob sie sich nimmer sehen würden. Nach Schluß der Ansprache steht das Brautpaar auf, küßt den Eltern der Braut und den Verwandten derselben die Hand und verläßt mit der Truhe das Zimmer. Der Bräutigam hebt seine Brant auf den mit der Mitgift beladenen Wagen, auf den sich die Beiständin mit den Schwestern oder anderen dem Bräutigam anver- wandten jungen Frauen gesetzt haben, und gibt derselben zum Zeichen, daß sie von nun an ihm allein gehöre und ihm fort an Gehorsam schulde, einige leichte Schläge mit der Hand auf die Schultern. Nun setzt sich der Wagen, von dem reitenden Bräutigam und den Brautführern umgeben, unter Glück- und Segenswünschen der Anverwandten nach dem Hause des Bräutigams in Bewegung. Wenn dieser nicht in demselben Dorfe wohnt, so wird er beim Ausritte aus dem Hofraume von den Burschen umringt und aufgehalten und nicht eher fortgelassen, als bis er ihnen eine reichliche Geldspende (plata vulpii) gegeben als Entlohnung dafür, daß sie auf ihren Tanzunterhaltungen mit seiner Braut getanzt haben. Diese „Fuchsfellbezahlung" muß er sich unbedingt gefallen lassen, wenn er sich nicht unterwegs Unannehmlichkeiten aussetzen will. Im Hause des Bräutigams dauert die Unterhaltung noch eine Zeit lang fort, dann wird das junge Paar in das Schlafgemach geleitet. Am folgenden Tage erscheinen im Hause des jungen Paares vorerst einige Frauen der nächsten Verwandtschaft zu einer kurzen Familienbesprechung und einer gleich darauf folgenden kleinen Tafel, die unerop
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Volume 20
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Bukowina
Volume
20
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1899
Language
German
License
PD
Size
15.14 x 21.77 cm
Pages
546
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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