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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Volume 20
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241 Drei bis fünf Wochen lang, während welcher die gesetzlichen Aufgebote in der Kirche verkündigt werden, dauern die vielfachen Vorbereitungen zur Hochzeitsfeier. Da werden die Häuser der Brautleute getüncht, Geschenke eingekauft, Speisen und Getränke herbei- geschafft, zu deren Besorgung eine Bäuerin als „Köchin" (kuek.irka, 2apic?na babka) bestimmt wird. Nachdem auch die Musikanten für die Hochzeitsfeier, welche sowohl bei der Braut, als auch beim Bräutigam abgesondert begangen wird, gemiethet sind, wird an die Besetzung der zahlreichen Hochzeitsämter geschritten. Außer dem „Starosten" und dessen Zeugen werden auch der Brautvater (bat'kc») und die Brautmut ter (inatka) aus den Angesehensten der Familie gewählt/ Zu Braut führern (druöba) werden gewöhnlich einer oder zwei Busenfreunde des Bräutigams bestimmt; zwei Freundinnen der Braut erhalten das Amt der Brautmädchen (ärutki). Lustige Weiber (s^vas^ki) besorgen die Unter- haltung bei der Hochzeitsfeier durch ihren Gesang und ein kleines Mädchen wird zur Lichtträgerin bestimmt. Der endlich ist ein Knabe, welcher den Einzug in das Haus der Braut beschließt und „Bojaren" sind bekannte Burschen, welche Braut und Bräutigam sich für die Hochzeitsfeier zur Suite auserwählen. Die Hochzeitsfeier <>vesW). Die ruthenische Hochzeitsfeier währt in der Regel drei bis vier Tage und besteht ans: 1. dem Vortage der Hochzeit (^avvöäenx). 2. dem eigentlichen Hochzeitstage (shub), 3. dem sogenannten „Nachtrnnk" (proph) und 4. der Lachfröhlichkeit (smiMx). Am Vortage der Hochzeit wird in beiden Gehöften, hier für die Braut, dort für den Bräutigam, der Hochzeitsschmuck in feierlicher Weise hergestellt. Für die Braut wird nämlich aus mit Flittergold überzogenen Jmmergrünblättern svinca minor) entweder ein bloßes Band zusammengenäht und dies auf dem .kalpalc« am Kopfe angebracht, oder — so in der Czeremoszgegend, wo sonst kein Kalpak üblich ist — aus Immergrün, Flittergold, Bändern, Silbermünzen und Knoblauch ein kronenförmiger Kopfpntz hergestellt, unter welchen Rautenblätter zu stehen kommen. Zwei Weiber, die noch mit ihren ersten Männern leben, müssen diesen Kopfputz nähen, bei welcher Arbeit sie folgendes Lied anstimmen: „Segne Gott Vater und Mutter mit ihnen ! In der Truhe barg ich dich, Euerem Kinde den Kranz zu beginnen. Jetzt muß ich dich räumen, Mütterchen, reich' die Nadel und den Seidenfaden, Und mein Leid beweinen." Daß ich drei Blätter Immergrün „Mög' der Wald stets neu erblühen, Dem Bräutchen näh' zum Kopfkranz." Der dies Kräutchen uns geliehen, „Ach du Kranz aus Immergrün, Das im Winter nie erfroren, In der Stadt kauft' ich dich, Sommers auch nicht thut verdorren, ' Im Kotzmaner und Dniestrgebiete wählt der Bräutigam den bat'ko, die Braut die matka; im Wiznitzer Bezirke findet das Entgegengesetzte statt, ja sehr selten sind auch zwei Männer oder zwei Weiber TrauungSzeugen. Bukowina. in
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Volume 20
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Bukowina
Volume
20
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1899
Language
German
License
PD
Size
15.14 x 21.77 cm
Pages
546
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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