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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Volume 20
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245 wobei draußen Pistolenschüsse abgefeuert und drinnen beim Umzug um den Altartisch über die Köpfe der Braut und des Bräutigams Zuckerstückchen oder Haselnüsse gestreut werden. Als Trauungszeugen walten hiebei der Brautvater und die Brautmutter. Wenn beide Verlobten vor dem Altare stehen, so trachtet eines dem anderen auf den Fuß zu treten, da sie glauben, daß derjenige Theil, welchem dies gelingt, über den anderen herrschen werde. Auf anderen Wegen, als sie in die Kirche gingen, und wieder getrennt, kehren die Neuvermählten nach der Trauung in ihre elterlichen Häuser zurück. Sobald die Braut sich dem Hausthor nähert, singen die „Bojaren" folgendes Lied: „Komm' lieb' Mutter mir entgegen ! Ob von Ferne wir gelangen, Mit „Kölnischen" schön geflochten Wie es uns ist dort ergangen? Und mit gutem Willen. Trefflich' Glück hab' ich erschauet. Willst Du mich denn nicht begrüßen, Gleich hat man mich angetrauet." Willst von mir du gar nichts wissen. Beim Einzug ins elterliche Haus empfängt die Mntter die Braut sowohl, als auch den Bräutigam feierlich mit Kuchen und Salz. Indem das Bäumchen vorangetragen wird, begiebt sich alles Hand in Hand in das Haus, an der Spitze der Brautführer, welcher mit seinem Stocke den Thürstock kreuzweise berührt, wobei folgendes Lied dem „kockas?* gesungen wird: „Hoza, hoza, hoza-scha, Kaufet ihm ein Pferd mitsammen. Nicht verlieret Kodasza; Kodasz hat's bei uns verdient. Werfet Groschen ihm zusammen, Daß zu Fuß er nicht mehr minnt." Dieser aber ist so übermüthig geworden, daß er mit einem in ein Tüchel gewickelten Steine den Thürstock als letzter im Zuge tüchtig bearbeitet. Wenn die Braut beim Einzüge hinter dem Tische zu stehen kommt, so singen die Anwesenden: „Jetzt kommt uns re Braut Von der Mntter muß mich trennen. Von der Trauung zurück. Ach, ein großes Leid zieht durch s Immergrün, Verbeugt sich vor dem Tische: Nicht die Schnceballstaude knicket, Tischchen, Tischchen mein, Bräntchen, Abschiedsgruß schon nicket. Es muß geschieden sein, Denn sie zieht von Vater, Mutter." Hieraus findet hier ebenso, wie beim Bräutigam ein festliches Mahl statt, bei welchem zur Rechten und Linken der Braut die Brautmädchen sitzen. Diese wenden sich nach dem Mahle zum Bruder der Braut, welcher hier der Festordner ist, mit folgendem Gesänge: „Du Täuberich — Rührer, Z Führe uns anch gleich hinaus; Du Bruder, unser Führer! Führe uns zum Tanz, dem netten, Hast uns eingeführt ins Hans, ! Daß wir draußen Erde treten."
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Volume 20
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Bukowina
Volume
20
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1899
Language
German
License
PD
Size
15.14 x 21.77 cm
Pages
546
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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