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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Volume 20
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252 die Kühe, schlägt Butter, reinigt, putzt, webt und versieht überhaupt alle Arbeiten, die ihr zugehören. Beim Schlagen der Butter spricht das ruthenische Weib Folgendes: „Bettler prügelten einander, Butter habe ich geschlagen, Erbsen haben sie verschüttet, ! Zusammen Butter, zusammen Butter, Ich N. N. ging und las sie auf; Zusammen, zusammen, zusammen Butter." Wenn beim Brotbacken der Sauerbrei (ks-etxea) angemacht wird, so spricht das Bauernweib: „Es ging ein Greis über's Eis, In Euere Sauersuppe (knas-a), Verlor den Wein und den Meth In unsern Sauerbrei." Schiebt sie sodann das Brot in den Backofen, so macht sie über dem ersten Laib mit der Hand, sowie nachher vor dem Anschneiden des schon gebackenen Brotes mit der Messer- spitze über dem letzteren das Kreuzzeichen. Das Vermögen wird in der Regel vom Manne und vom Weibe gemeinschaftlich verwaltet, doch hat meist nur der Mann das Verfügungsrecht über dasselbe. Nur Kleider und Wäsche, welche das ruthenische Weib als Mitgift bekommen hat, sind ihr unangreif- bares Eigenthum. Stirbt die Frau nach knrzer Zeit kinderlos, so fällt ihr unbewegliches Eigenthum wieder an ihre Eltern zurück. Haus und Hof (ekata, poävviHe, obMje). Will der junge Ehemann seine selb- ständige Wirthschaft gründen, so geht er vorerst an den Bau des Hauses und veranstaltet zu diesem Zwecke eine „klaka" oder „tolvkü*, das ist er ladet Nachbarn und Verwandte zur unentgeltlichen Hilfeleistung ein, wofür er sie dann mit Speise und Trank bewirthet. Das Baumaterial, woraus die Wände verfertigt werden, besteht je nach der Gegend aus Stein, Holz oder Ruthengeflecht, das Dach wird aus Stroh, Schilf oder Schindeln her- gestellt. Hat die Aufführung der Hütte begonnen, so legt der Meister in eine Ecke derselben zwischen zwei Balken Salz, Ladannm und einige Brocken geweihten Osterbrotes und besprengt den Ort mit Weihwasser. Ist der Bau vollendet, so findet nicht selten auch eine kirchliche Hausweihe statt. Doch häufiger, als die kirchliche Weihe ist folgender Brauch: Der Wirth wirft einen oder zwei Tage vor seinem Einzüge in das neue Haus einen schwarzen Hund oder Hahn in die Stube; auf dieses Thier werden alle Übel und Krank- heiten übertragen, welche die künftigen Bewohner der Hütte hätten treffen sollen. Die durchschnittliche Länge einer rutheuischen Bauernhütte beträgt 8 bis 10 Meter, ihre Breite etwa 5 Meter. Sie ist mit der Längsseite, in welcher die Eingangsthür sich befindet, meist gegen Süden gewendet. Durch die Eiugaugsthür gelaugt man in ein Vorhaus (sinv oder eliorümx), aus welchem eine Thür zur rechten Hand in die große Stube (ekata), zur linken Hand in die kleine Stube (ekate^ena) führt. Treten wir zunächst in die erste ein. An der Süd- und Ostwand finden wir daselbst lange
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Volume 20
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Bukowina
Volume
20
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1899
Language
German
License
PD
Size
15.14 x 21.77 cm
Pages
546
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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