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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Volume 20
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260 Reinigungsgebet zu hören und findet nach der Meinung der Landleute die Begegnung zwischen Winter und Sommer statt. Auch werden an diesem Festtage die Jordanslichter (trhc?), welche bis dahin in der Kirche deponirt waren, nach Hause abgeholt, um sie hier während eines Gewitters als Schutz gegen dasselbe anzuzünden. Mit dem an diesem Tage getrockneten Rinderkothe werden diejenigen, die an den Ohren erkrankt sind, geräuchert. Mar i ä Verkündigung (dIali<ZMis?c2ei^'e ^25. März a. St., 6. April n. St.^). An diesem Feste wird das Stroh, mit welchem zu Weihnachten die Krippe nachgeahmt wurde und mit dem nachher die Obstbäume zum Schutze gegen die Kälte oder die Raupen umwunden wurden, verbrannt und die Überreste werden in fließendes Wasser geworfen. Eine Bauernregel sagt: „Wie das Wetter an diesem Tage ist, ebenso wird es auch am Ostersonntage sein." Wer an diesem Festtage die Gluckhenne zum Brüten ansetzt, dem werden Küchlein mit zwei Köpfen ausgebrütet werden. Weiße Woche (bi!e^ t^^clen oder masn^ea) und Ostersasten (tio^vir^e oder pist). Die letzte Woche vor Beginn des Osterfastens heißt „weiße Woche" (bite^ t^äen); während derselben wird kein Fleisch mehr, wohl aber noch Milch und Käse genossen, weshalb auch der Name „fette Woche" (masn^en.). In dieser und in der auf dieselbe folgenden Woche des großen Fastens darf weder gesponnen noch gewoben werden, sonst bilden sich in der Milch und im Käse Würmer. In der ersten Fastenwoche aber darf nicht gesponnen werden, „weil der heilige Theodor im Winkel steht". Deshalb werden in dieser Woche alle Winkel rein geputzt und gefegt. Die Charwoche (nslxke^ oder s t ras tny j t)^6en). Am Mittwoch der Char- woche, im Volksmunde auch „der schwarze Mittwoch" genannt, darf Niemand in ein neues Haus einziehen, weil dies ein Unglückstag ist. Am Gründonnerstage (2yvm<^ c?etvvsi-Z baden die Landleute in Bächen, um vor Hautkrankheiten geschützt zu sein. Dieser Donnerstag heißt deshalb weil, als Christus starb, der Sperling 27^!" gerufen haben soll. Am Charsamstage werden die Schalen der Eier, welche zur Bereitung des Osterbrotes verwendet werden, in die Bäche und Flüsse geworfen, um in ein fernes Land zu fließen, wo die Rachmanen (Wesen, die halb Mensch, halb Fisch sind) wohnen. Bis die Eierschalen dahin gelangt sind, werden sie wieder zu Eiern und in ein solches Ei theilen sich zwölsRachmanen. Dies soll alljährlich am Mittwoch der vierten Woche nach Ostern geschehen, weshalb dieser Tag im Volke .i-uckinanskH genannt wird. Am Charsamstage oder Gründonnerstage wird auch der .Dick- (Alte), das ist ein Haufen Stroh verbrannt, um die Ohnmacht des Winters und den Einzug des Frühlings zu feiern. D a s Osterfest (VVktvk äen). An diesem größten aller Feste, werden früh morgens bei der Kirche die Osterbrote (paski), Würste, Käse, Fleisch, Speck, Kren, Knoblauch, sowie geschälte Eier und färbige Ostereier (pesunki) geweiht. Nach dem Gottesdienste eilt alles
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Volume 20
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Bukowina
Volume
20
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1899
Language
German
License
PD
Size
15.14 x 21.77 cm
Pages
546
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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