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Sich heben von dir hinweg
In die Berge,
Möge dieser Schrecken
In den zerklüfteten Felsen,
In den zerrinnenden Schnee.
Nicht möge er dich martern;
Mit dem Wasser möge er zerfließen,
Steine drehen möge er gehen, Aushören, dich zu martern.
Dein Blut zu trinken,
Deine Knochen zu schwächen,
Fliehen soll er, wie das Blatt auf dem Wasser
Von dir, du Getaufte,
Gereinigte,
Der heiligen Gottesgebärerin
Ergebene N. N."
Den Augenstaar (kilmü) heilt man durch das Befeuchten des kranken Auges mit
der Milch einer Frau, welche das erste Kind säugt. Noch häufiger werden in das kranke
Auge pnlverisirter Zucker oder Gewürznelken hineingeblasen und hiezn wird folgender
Spruch dreimal täglich gemurmelt:
Und thue ihm den Staar
Gegen das Fieber (kredra, lriasav^ca, ieta) räuchert man den Kranken mit einer
Fledermaus oder einem Igel ein Auch räth man ihm an, Wasser auf den umgekehrten
Boden einer Kanne zu gießen und dasselbe auf der Zimmerschwelle auszutrinken.
Gegen Ab sc esse (cnerake): Man kerbt in ein Stück Holz so viele Einschnitte ein,
als der Kranke Abseesse hat und wirft es auf die Straße. Wer dies Holz findet, auf den
gehen dann alle Geschwüre über, während der Kranke dieselben verliert.
Gegen Fraisen (krnss oder skusa): Man entwende aus der Kirche einen Kehrbesen,
schlage damit dem Kranken dreimal über das Gesicht und spreche: kisl', taksj
kolac?" (wie der Gast, so der Kolatsch sBewirthung)).
Wer an der Krätze (kvrvsw) leidet, muß sich vor Sonnenaufgang entkleiden und
ein bethautes Hanffeld durchlaufen, worauf er gesund wird. Warzen (boro<Zav?ki) werden
mit Hilfe des Saftes, welchen die Kröten ausscheiden, beseitigt. Magendrücken (Kit
/oiotnvka) wird durch das sogenannte „Topfumkehren" (korirje perexverwtzs) geheilt.
Auf den Nabel des Kranken wird nämlich ein Töpfchen umgekehrt, worunter ein Werg-
ballen brennt. Ein S ä u f e r wird geheilt, indem man ihm Branntwein zu trinken
gibt, in welchem vorher Kürbisblüten geweicht wurden.
Himmelskörper und Naturerscheinungen. Sieht der Landmann sich an
schönen Abenden den bestirnten Himmel an, so ist er der Meinung, daß jeder Stern ein
„Ging da vom weißen Berge herunter 'ne Maid
Mit weißen Händen, mit weißen Füßen,
Mit weißer Schulter.
Zu ihr gesellte sich die Gottesmutter:
Geh', weiße Maid, zum gereinigten, getauften
Diener Gottes N. N. Mit dem Spaten ausgraben,
Mit dem Rechen wegreinigen,
Mit der Schaufel wegwerfen,
Mit dem Besen wegfegen.
Lasse das Auge rein sein.
Wie eitel Gold, wie Sonne so klar."
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bukowina, Volume 20
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Bukowina
- Volume
- 20
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1899
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.14 x 21.77 cm
- Pages
- 546
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch