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Besondere Beachtung verdienen die Berge von Schemnitz. Der Parade isberg
(Paradicsomhegy) an der Nordwestseite der Stadt, mit seinem hufeisenförmigen Grat, ist
über 900 Meter hoch, der Altberg (Ö-Hegy) nördlich vor der Stadt trägt unbedeutende
Reste der einstigen Burg Schemnitz und östlich von ihm erhebt sich als isolirter Kegel von
734 Meter der prächtige Kalvarieuberg (Kälvariahegy).
Auch östlich von Schemnitz steigen bedeutende Bergmassen auf. Ihre höchsten Gipfel
sind der Bnkova und der Sziklahegy. Der Grat des letzteren zieht sich gegen Westen
fort und endet mit dem reizenden Thal von Kis-Jblye. Die südwärts in der Richtung
auf Szent-Antal und Berencsfaln ziehenden Berge werden immer niedriger und sind
zwischen dem Karpfen- und Schemnitzbach nur noch Hügel.
Die Oßtroßkigruppe besteht aus Granit- und Trachytgestein und anch die
Schemnitzergrnppe hauptsächlich aus trachytischeu Bildungen. Aber auch Basalt, Quarz
und der gewöhnliche Opal sind in diesen Bergen nicht selten. Reiner Quarz von guter
Qualität kommt an mehreren Stellen vor; in Felsö-Tur stieß man auf guten feuer-
beständigen Sand. Von den edlen Erzen in Schemnitz und Dilln (Belabänya) soll noch
in einem besonderen Aufsatz die Rede sein.
Und noch einen anderen Schatz haben diese Berge aufzuweisen. Das Honter
Comitat ist sehr reich an Mineralquellen, von denen die meisten in der südlichen Hälfte
des Gebirges, zwischen einer von Lewenz bis Felsö-Palojta gezogenen imaginären Linie
und dem Eipelthal entspringen, und zwar in den Gemarkungen von Varsäny, Kis-Ker,
Szäntö, Bori, Dalmad, Magyaräd, Egeg, Szalatnya, Gyügy, Mere, Csall und Felsö-
Palojta. Alle diese Quellen sind wasserreich und von bedeutendem Kalkgehalt. Die Kalk-
ablagerungen häufen sich in der Umgebung der Quellen zu ganzen Hügeln auf. In früherer
Zeit war der Eisensäuerling von Szalatnya der berühmteste, allein das Erdbeben von
1858 hat seine Kraft stark geschwächt und das Szäntöer Wasser steht jetzt voran.
Dieses Wasser wurde noch vor kurzem unter der Marke des berühmten Szalatnyaer
Wassers verkauft, jetzt tauft man auch dieses Szäntöer. Dieser im ganzen Lande beliebte
Säuerling ist klar, kohlensäurehaltig, wohlschmeckend und erfrischend. Ganz nahe dabei
entspringen auch Schwefelquellen von reichem Kalkgehalt. Ähnliche Quellen gehen im
Thale des Burbaches reihenweise auf; sie haben Temperaturen von 15 — 20 Grad
Manmnr. Die bekannteste ist die Magyaräder Schwefelquelle, die neuestens auch zur
Errichtung einer Badeanstalt geführt hat.
In das Eipelthal senken sich auch am linken Ufer hohe Berge herab. Es sind die
westlichsten Ausläufer des Matragebirges, die Börzsöuyer (Deutsch-Pilsener) Berge.
Diese Berggruppe greift von Osten, aus dem Nögräder Comitat, in das Honter Comitat
herein und ist gegen Nord und West durch die Eipel, im Süden durch die Donau begrenzt.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (6), Volume 21
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Ungarn (6)
- Volume
- 21
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1900
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.25 x 21.79 cm
- Pages
- 500
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch