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Bald aber nahm Stephan Bocskay die Burg und gab sie seinem Getreuen Jlleshäzy, der
sie bis an seinen Tod (1609) ungestört besaß. Ferdinand II. gab die Burgen Csäbräg
und Szituya dem Peter Kohäry, und zwar 1622 als Pfand, 1629 als Eigenthum.
Seitdem ist Csäbrag sammt der zugehörigen Herrschaft Kohäry'scher Besitz, beziehungsweise
Eigenthum der Herzoge von Cobnrg, als Kohäry'scher Nachfolger in weiblicher Linie.
Mittlerweile war die Burg für kurze Fristen auch in den Händen Bethlens, Tökölys und
der Rüköczi gewesen, zuletzt im Jahre 1709. Ihre Wälle wurden 1705 durch Franz
Räköezi II. niedergelegt. Seitdem SzatmärerFriedensschluß (1711) blieben die Kohäry im
Ruine der Burg Csäbrag.
Besitze Csäbrägs ungestört; dennoch hatte die Burg ihre Rolle bald ausgespielt. Nach
dem Tode des Grafen Stefan siedelte sein Erbe Andreas in das Schloß zu Szent-Antal
über, 1755 ließ er sogar die Glocken der Burg in den Thurm der Kapelle zu Szent-Antal
übertragen, und seitdem ist die unbewohnte Burg dem Verfall geweiht.
Die Geschichte eines der berühmtesten aristokratischen Häuser des Comitats knüpft
sich großentheils an diese Ruine. Die Kohäry spielen schon im XV. Jahrhundert eine
hervorragende Rolle in der Comitats- und Reichsgeschichte. Stephan (I.) Kohäry, Sohn
jenes Peter, der Csäbräg als königliche Donation erhalten, war der Erste aus diesem
Geschlechte, der (1658) Obergespan des Comitats wurde. Er fiel 1664 als Commandant
der Burg Fülek, in der Schlacht bei Leva. Sein ältester Sohn, Stephan (II.), der
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (6), Volume 21
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Ungarn (6)
- Volume
- 21
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1900
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.25 x 21.79 cm
- Pages
- 500
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch