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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Volume 21
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86 der Dichter 1839 diese Schule besucht hat. Ferner gibt es eine Bergwerksschule zur Ausbildung subalterner Bergwerksbeamten, mehrere Mädchenschulen und zahlreiche Elementarschulen. Die Einwohner sind größtentheils römisch-katholisch. Bei Processionen und an großen Feiertagen bietet die malerisch uniforinirte Truppe der Bergleute einen interessanten Anblick. Dabei wird auch das Symbol der Stadt, „Schlägel nnd Eisen" aus dem Fahre 1537, die im Archiv aufbewahrt sind, hernmgetragen. Die Einwohner waren früher in drei Classen gesondert: die grubenbesitzenden Bürger, die Gewerbetreibenden, die Kaufleute und die Bergknappen. Die grubenbesitzenden Bürger genossen die meisten Rechte. Auch jetzt ist der Bergbau die Hauptbeschäftigung der Einwohner, obgleich die Bergwerke der Stadt schon sehr erschöpft sind und weniger lohnen. Handel und Gewerbe sind rührig, namentlich ist die Tischlerei sehr entwickelt und die Schemnitzer Thonpfeifen sind im ganzen Lande beliebt. Juden dürfen erst seit den Dreißigerjahren dieses Jahrhunderts in der Stadt wohnen, früher waren ihnen die Bergstädte verschlossen. Die Schwesterstadt Dilln (Belabänya) liegt nordöstlich von Schemnitz. Früher hieß sie Feherbanya. Sie gehörte schon zur Zeit Ludwigs des Großen zu Schemnitz, löste sich jedoch während der Hnssitenbewegnng los und erhielt von Ladislans V., sowie von Matthias ihr Stadtrecht bestätigt. Im Jahre 1572 wnrde sie königliche Freistadt, seither jedoch wieder mit Schemnitz vereinigt. Westlich von Schemnitz liegt in herrlichem Fichten- thal das ihm zugehörige Hodritsch (Hodrusbänya), mit schönem Honveddenkmal, und im Südwesten, an der Landstraße nach Bat, findet sich noch eine Bergwerkseolonie der Mutter- stadt, Windschacht (Szelakna), das nach den wendischen Urbewohnern eigentlich Wend- schacht heißen sollte. Ganz nahe dabei liegt die selbständige Gemeinde Hegybanya, eine Sommerfrische des Vereins für Feriencolonien, mit einer jetzt gut gedeihenden Lehrwerk- stätte für Kinderspielzeug. Schemnitz-Dillu ist durch eine schmalspurige Flügelbahn mit der Station Garam- Berzeneze (Gran-Bresnitz) der Eisenbahnlinie Bndapest-Rnttka verbunden. Der Bahnzug verläßt das Granthal und klettert mit mühsamem Gerumpel in enger Thalschlucht unter zahllosen Windungen hinan. Jenseits der Station Dilln erblickt man Dilln selbst, einen ärmlichen Ort, der am Fuße der kahlen Berge verstreut liegt. Auf einem Hügel steht die ummauerte Kirche mit hohem Thurm. Weiterhin erscheint das Silberschmelzwerk einer Privatgesellschaft, und noch weiter in hübscher Lage der Halieser See. Dann erscheint das überraschend schöne Bild des Schemnitzer Calvarienberges, bald rechts, bald links der häufig umschwenkenden Bahnlinie. So wird in beständigem Steigen, nachdem noch das hübsche Thal von Kisiblye berührt worden, die letzte Steilhalde genommen, wo man auch schon den Szitnya erblickt. Nun liegt das ganze Bild der uralten Bergstadt ausgebreitet, die Bahn neigt sich bereits und wenige Minuten später hält der Zug im kleinen Bahnhof von Schemnitz.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Volume 21
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (6)
Volume
21
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1900
Language
German
License
PD
Size
15.25 x 21.79 cm
Pages
500
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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