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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Volume 21
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88 besitzes und Sitz des Bezirksgerichtes. Weiterhin im Gebirge liegt Börzsöny (Deutsch- Pilsen), eine alte sächsische Niederlassung, seit Urzeiten Besitzthum des Grauer Erzbisthums. Es hatte im XV. Jahrhundert einträgliche Bergwerke. Auf einem Hügel vor dem Orte steht die kleine Kirche, ein schönes altes Werk des romanischen Baustils; sie ist eiuthürmig und reich, aber geschmackvoll ausgeschmückt. Die Gemeinde zählt 1762 Seelen, Evangelische und Römisch-Katholische. Weiter südlich liegt Tölgyes, noch südlicher Letkes, diesem gegenüber Jpoly-Szalka, am jenseitigen Ufer der Eipel. Südöstlich von Letkös, im plötzlich verengten Eipelthal, erreicht man Jpoly-Damäsd. Von seiner einstigen Burg sind auf dem einen Berge noch Spnren zu sehen; hier soll Feliciau Zach, traurigen Angedenkens, gewohnt haben. Von Szob führt ein schmaler Steilweg nördlich ins Gebirge nach Maria-Nostra. Dieses entlegene slovakische Dorf mit 1500 Einwohnern ist durch sein Strafhaus für Frauen bekannt, das sich in einem ehemaligen Pauliuerkloster befindet. Dieses Kloster und seine zweithürmige gothische Kirche wurden durch Ludwig den Großen 1352 zum zehnten Jahrestag seines Regierungsautrittes aus geschliffenem Stein erbaut. Das Kloster bot Raum für 300 Mönche. Um 1552 verwüsteten die Türken auch Maria-Nostra; die Pauliuer erbauten 1711 an der alten Stelle ein neues zweistöckiges Kloster mit zweithürmiger Kirche und verlegten dahin das Noviziat des Ordens. Das Kloster wurde 1782 durch Kaiser Joseph II. aufgehoben. Hier befand sich seit 1809 das Lagerspital der adeligen Jnsurrectiou. Im Jahre 1854 wurde das Gebäude ein staatliches Strafhaus für Frauen, unter Leitung von Nonnen. Die Zahl der Sträflinge bewegt sich zwischen 600 und 700. Maria-Nostra ist auch Wallfahrtsort. In der waldigen Umgebung hatte Ludwig der Große einen ausgedehnten Wildpark. Dieser Theil heißt beim Volke noch jetzt der „italienische Garten". Östlich von Maria-Nostra, etwas gegen Norden ab, liegt Kospallag. Der Ort wurde 1750 durch den Fürsten Graffalkovich gegründet. Südwestlich von hier, im Thale des Bugybaches, trifft man das Dorf Szokolya, mit 1670 magyarischen und deutschen Einwohnern. Nördlich davon liegt sehr anmuthig die Kolonie Szokolyahnta. ein beliebter Ausflugsort, in dessen Nähe man die Trümmer eines uralten Gebäudes findet. Die wirthschaftlichen Verhältnisse des Honter Eomitatssind im Allgemeinen gut. Von den 2.650 Quadratkilometern des Comitats sind nur etwa 125 Quadratkilometer nicht cultivirt. Die größten Güter gehören der todten Hand, sie sind meist Kirchenbesitz. Das Erzbisthnm Gran hat Besitzungen in 13, das Graner Erzcapitel in 7, das Rofeuauer Capitel in 3, das Nensohler Capitel gleichfalls in 3 Gemeinden. Solche gebundene Besitzungen sind ferner die sogenannte Kronherrschaft in 6 Gemeinden, die des Religionsfonds iMariatNostra), des Bergärars, der Cisterzienser; dann das Hnßär'sche
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Volume 21
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (6)
Volume
21
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1900
Language
German
License
PD
Size
15.25 x 21.79 cm
Pages
500
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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