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Das bedeutende Einkommen des königlichen Ärars stammte nnr aus der Berg-
werksfrohne und Bergwerkssteuer, aus der Einlösung des Goldes und Silbers und aus
der Münzprägung. König Sigismuud überließ dieses Einkommen 1424 der Königin, und
es blieb dann durch 125 Jahre fast ausschließlich den Königinnen vorbehalten, von denen
somit das Schicksal des Bergbaues und der Bergstädte in vieler Hinsicht abhängig wurde.
Namentlich gilt dies von Königin Maria, die als Gemahlin und Witwe Ludwigs II. die
Der Franz Iosephs-Schacht in Schemnitz.
Bergstädte 25 Jahre lang besaß und im Interesse des Bergbaues zu Kremnitz und
Schemnitz ungemein viele heilsame Verfügungen traf.
Ferdinand I. löste 1549 die Bergstädte der Königin-Witwe für eine Jahresrente
von 54.000 Gulden ab, war aber mit dem Ertrage des Bergwerksbetriebes nicht zufrieden
und hielt dessen Reorganisation für nothwendig. Zu diesem Behufe legte er dem Reichs-
tage schon 1548 einen Gesetzentwurf vor, den er jedoch, als die Verhandlung anf
Schwierigkeiten stieß, zurückzog. Die geplante Neuerung gelang erst seinem Nachfolger
Maximilian I.; er setzte eine Cameral-Commission ein, die mit den niederungarischen
Bergstädten die Angelegenheit der Bergordnung verhandeln sollte. Nach mehreren Jahren
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (6), Volume 21
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Ungarn (6)
- Volume
- 21
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1900
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.25 x 21.79 cm
- Pages
- 500
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch