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des Comitats darin ein; freilich ergaben sie sich ans die erste Aufforderung den Kurntzen,
nnd Räköczi setzte einen invaliden französischen Artillerieofficier als Commandanten ein,
der sich, nachdem der Stern der Knrntzen gesunken, dem kaiserlichen Heere ergab. Ein
Saal ist mit den Ahnenbildern der Fvrgäch geschmückt. Die jetzigen Besitzer sind die Witwe
des Grafen Josef Forgäch, geborene Baronin Charlotte Rcvay, und ihr Schwiegersohn
Graf Heinrich Wenckheim.
Am Fuße der Burg liegt der hübsche, kleine Flecken Gäcs-a l ja mit gräflich
Forgach'fchem Schloß. Die Merkwürdigkeit des Ortes ist die im Jahre 1762 durch Graf
Anton Forgäch gegründete Tuchfabrik. Im Jahre 1792 ging sie unter dem Titel:
„Wollenzeug- und Feintuchfabrik" in den Besitz einer Actiengesellschast über. Die Fabrik
ist noch jetzt thätig und erzeugt sehr beliebte Wollenstoffe, die sich selbst mit berühmten
Fabrikaten des Auslandes messen können. Ihre Spinnereien und Färbereien sind am
Fuße der Burg, ihre Weberei ist in der Stadt untergebracht. Ein Theil der Bevölkerung
treibt auch Töpferei.
Unterhalb Gäcs liegt südöstlich, von grünen Bergen umgeben, eiue flache Gegend,
die von den Bächen Tngär und Losoncz dnrchslossen ist. In dieser Ebene liegt Losoncz,
die hübscheste Stadt des Comitats, die einzige mit geordnetem Magistrat. Losoncz zählt,
mit den vor kurzem angegliederten Ortschaften Tugär , Kisfalud und Fabiänka
(die beiden letzteren unmittelbar anstoßend) 7460 Einwohner. Die Stadt hatte schon in
der Hnsitenzeit unter Giskra viel zu leiden, der hier ein Fort besaß. Das größte Unheil
jedoch brach 1849 herein, als das russische Heer Losoncz brandschatzte, plünderte und in
Brand steckte. Doch schon während der Fünfziger-Jahre wurde es wieder aufgebaut und
ist heute eine blühende Provinzstadt. Zu seinem Aufschwung trug die Eisenbahn Bndapest-
Rnttka, zu deren Hauptstationen es gehört, wesentlich bei. In neuerer Zeit wurde von
hier nach Balassa-Gyarmat eine Flügelbahn gebaut. Losoncz hat ein staatliches Ober-
gymnasinm, eine staatliche Lehrerbildungsanstalt, eine städtische Bürgerschule sür Mädchen,
mehrere Druckereien, ein Theater, ein Casino, mehrere hübsche Gassen, ein schönes, neues
Rathhaus mit Bibliothek, eiue Sparkasse, eine Credit- und Volksbank und eine große
Jnsanteriekaserne. Es ist der Sitz mehrerer Ämter und des Ober-Nögräder Culturvereins.
Es hat hübsche Erfrischungsorte, so den Stadtwald, die Promenaden, die Bäder. Der
Handel wird durch lebhafte Industrie und industrielle Anlagen gehoben, von denen wir
die Tuch- nnd Emailgeschirrfabriken und die Dampfmühle erwähnen.
Kehrt man nach Nordwest ins Brezö-Thal zurück, so findet man westlich von Poltär
Zelene an der Eipel, uud von hier abwärts Berzencze mit 306 Einwohnern. Weiter
unterhalb, am rechten Ufer der Eipel, liegen am Fuße des Garäber Berges lang hinge-
streckt die Dörfer Kalnö und Garäb, die aneinander stoßen und auch politisch schon
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (6), Volume 21
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Ungarn (6)
- Volume
- 21
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1900
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.25 x 21.79 cm
- Pages
- 500
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch