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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Volume 21
Page - 146 -
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Page - 146 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Volume 21

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144 Herrschaft nicht versprengt oder ausgerottet worden. Fast in jeder Ortschaft befinden sich drei, vier und noch mehr adelige Curieu, doch hat ein Theil der uralten Edelhöfe in neuerer Zeit den Besitzer gewechselt. Selbst der geringste Bauer baut seinen Acker rationell, in systematischer Wechselwirthschaft. Weinbau gibt es in den Grenzbezirken gegen das Borsoder und Heveser Comitat hin. Die Obstzucht steht hoch und ist lohnend, besonders in der Gegend von Csetnek, Röcze, Theißholz, Sajö-Gömör und Rosenau. Der duftige Tabak des Csetueker Thales ist weithin berühmt. Der Handel konnte bisher, in Ermangelung eines bedeutenderen Handelsmittel- punktes, keine besonderen Fortschritte machen. Ehemals hatte Gömör vier namhaftere Handelsstraßen: die Landstraßen nach Pest, Kaschau, Jglö und Miskolez. Jetzt sind sie durch das Eisenbahnnetz ersetzt. Die wichtigsten Handelsartikel des Comitats sind nicht die landwirthschastlichen Producte, sondern die des Bergbaues und Hüttenwesens nebst Holz- uud Steingutwaaren. Neben der Urproduktion hat der Bergbau die größte Wichtigkeit. Er erstreckt sich neben dem Kobalt-, Nickel-, Kupfer- und Silbererz hauptsächlich auf das Eisenerz, dessen Prodnction im Jahresdurchschnitt nahe an 15 Millionen Metercentner beträgt. Die Eisenindustrie wurde unter den Ärpäden besonders durch deutsche und slovakische Ansiedluugen betrieben. Zu Beginn unseres Jahrhunderts wurde das Eisen noch in den sogenannten slovakischen Öfen geschmolzen und raffinirt; gegenwärtig haben ansehnliche Gesellschaften und auch Einzelbesitzer Werke im Betriebe, die sich auch mit derartigen Fabriken des Auslandes messen können. Die Erzlager der Gömörer Gebirge sind unerschöpflich und stellen die Eisenindustrie selbst in zehnfacher Steigerung für lange Zeiträume sicher. Die Hüttenwerke und Eisenhämmer reihen sich in den Thälern des Sajö und der Rima dicht aneinander. Es gibt aber im Eomitate auch andere wichtige Jndustrie- uuternehmungen: Sägeanlagen, Papierfabriken, Glashütten, Kupferwaaren-. Leder- und Steingutfabriken, Kunstmühlen. Das Kleingewerbe geht kaum über den localen Bedarf hinaus. Blos die häuslich betriebene Thon- und Holzgeschirrfabrieation steht in Blüte und findet auch im Auslande starken Absatz. Eisenbahnen gab es bis zu den Siebziger-Jahren keine; jetzt besorgen eine Haupt- linie und mehrere Flügelbahnen die Beförderung der ungeheuren Menge von Eisen nnd Holzwaaren. Die Hauptlinie durchzieht von Fülek her über Feled, Bänreve und Putnok den südlichen Theil des Comitats. Von ihr zweigen die Seitenlinien Bänreve-Dobsina, Feled-Tißolez, Tißolez-Breznöbänya ab, desgleichen die Vicinallinien von Bänreve nach Ozd und von Pelsücz nach Muräuy und Nagy-Szlabos. Die Länge dieser Linien beträgt über 260 Kilometer. Neben diesem ausgedehnten Eisenbahnnetz gibt es noch treffliche Landstraßen, und zwar 114 Kilometer Staats- und 562 Kilometer ausgebaute Comitatsstraßen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Volume 21
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (6)
Volume
21
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1900
Language
German
License
PD
Size
15.25 x 21.79 cm
Pages
500
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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