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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Volume 21
Page - 178 -
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17k Obstgärten. Bemerkenswerth sind hier das hübsche Stadthaus, der große Gasthof und die klimatische Curanstalt. Der Ort hat eine staatliche Handelsschule und eine Bürgerschule, sowie zwei Hochöfen; ich habe dort mehrere Sägemühlen. Die Einwohner treiben Ackerbau und Gewerbe, von letzteren aber fast nur, was Kleidungsstücke und Möbel betrifft. Biele machen ihr Geschäft mit der Spedition von Nahrungsmitteln. „Nordwestlich von hier erreicht man, indem die felsige Thalschlucht von Zdichova rechts liegen bleibt, den Endpunkt des Mnranyer Thales. Dort liegt die Ortschaft Mnräny in einem von 800 bis 900 Meter hohen Waldbergen umgebenen Thalkessel. Das bemerkens- wertheste Gebäude in dieser ländlichen Ortschaft ist die römisch-katholische Kirche, die ich vor einigen Jahren in gothischem Stile erbauen ließ und die als eine der schönsten Kirchen des Gömörer Cvmitats gilt. Die hübschesten Baulichkeiten sind ferner mein Schlößchen nnd mehrere zur Herrschaft gehörige Beamtenhäuser und landwirthschastliche Gebäude. Die Einwohner sind Fuhrleute und Fabriksarbeiter, die in meinen Dampfsägen, meiner Steingutfabrik und meiner Fabrik von Mahlprodneten Beschäftigung finden. Oberhalb des Ortes steht auf einem steilen, zwischen zwei Thälern eingekeilten Felsgrat die historisch berühmte Burg Mnräny. Sie ist blos von Norden her zugänglich, während gegen Süden und Westen unersteigbare Felsenwände steil niedergehen. „Die Burg soll im XIII. Jahrhundert durch die Jlsvay erbaut worden sein. Den Hnssiten wurde sie durch Zapolya wieder abgenommen, der sie dem Tornallyay schenkte. Den Waisen des Letzteren wnrde sie durch den berüchtigten Abenteurer Matthias Bazsö entrissen, der von hier aus seine Beutezüge unternahm, bis auf Befehl Ferdinands I. Graf Salm ihn in der Burg belagerte und dann im Hofe derselben sammt seinen Offieieren enthaupten ließ. Im Jahre 1609 kam die Burg an den Grafen Georg Szechy, der sie stattlich ausbauen und im Burghofe einen 90 Meter tiefen Brunnen graben ließ. Nach seinem Tode überlieferte seine Tochter Maria die Bnrg dem Grafen Franz Wesselenyi, Burghauptmann von Fülek, dem späteren Palatin, der Murany sammt den zugehörigen Besitzungen als königliche Donation erhielt. Auch nachher folgten mehrere Belagerungen. Im Jahre 1704 nahm Franz Raköczi die Burg und gab sie seinem Oberfeldherrn, dem Grafen Nikolaus Bereseuyi; die von diesem hineingelegte Besatzung mußte sie im Januar 1711 nach langer Vertheidigung dem kaiserlichen Heere übergeben. Endlich gelangte sie als Schenkung König Karls III. 1720 an Stephan Kohäry. Als im Jahre 1816 Feldmarschall Ferdinand die Tochter des in den Fürstenstand erhobenen letzten Sprossen des Hauses Kohäry geheiratet hatte, gelangte die Burg unter diesem Titel im Jahre 1826 in den Besitz dieser Familie. Gegenwärtig ist sie Ruine. „Von Murany führt eine gut gehaltene Militärstraße dnrch große Waldungen über zwei hohe Wasserscheiden, die Berge Prednahola und Javorina, in das Granthal. Von der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Volume 21
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (6)
Volume
21
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1900
Language
German
License
PD
Size
15.25 x 21.79 cm
Pages
500
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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