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Landbesitz in das Eigenthum des griechisch-katholischen Bischofs und Capitels zu Eperies
überging. In der Nähe liegt das Kroueubergerbad (Korouahegy-fürdö). Dieläugst
bekannte Quelle enthält Kohlensäure und Schwefelwasserstoff; es stehen da mehrere Gast-
höfe und eine schöne Villa des Bischofs von Eperies. Von hier führt eiu romantischer
Weg durch den Dnnajecz-Dnrchbruch nach Bad Szczawuicza in Galizien. Die Reisenden
legen die überaus genußreiche Stromfahrt nach Galizien gewöhnlich anf Flößen zurück.
Vom Rothen Kloster führt eine gute Fahrstraße südöstlich nach Kuieseu (Guözda)
ins untere Popperthal. Sie umsäumt den östlichen Abschnitt der Ceutral-Karpatheu, die
Zipser Magnra . Auch diese steigt, gleich den übrigen Theilen der Hohen Tatra, mit
ihrer Südseite plötzlich uud steil aus dem Thale des Belabaches, beziehungsweise des
Popperflusses. Das beiden Gebirgen gemeinsame Gestein ist der Kalkstein, der südlich in
der Palenieza (1.171 Meter), sowie in den Berggruppen nördlich von Rauschenbach
(Ruzsbach) als förmliche Kalksteininsel ans dem herrschenden oberen coeänen (Magnra-)
Sandstein hervorragt.
Die Nordgrenze der Hohen Tatra nnd der Magnra bildet das schöne, aber kiesige
also weniger fruchtbare Dunajeczthal; dagegen fließen die südlichen Gewässer der Gebirgs-
stöcke dem Hauptfluß des Comitats, der Poppe r (Poprad) zu, deren schöne Hochebene
unterhalb von Käsmark immer breiter wird nnd dank ihrem fruchtbare«, Humus zahlreiche
Dörfer nährt. Die Abhänge der Magnra links des Flusses, sowie rechts die höhereu
Abhänge und schmäleren Seitenthäler des Lentschau-Lublauer Gebirges haben mageren
Boden nnd sind daher weniger bevölkert.
Das unlere Popperthal hinan ist Al t -Lnblan (O-Lublö) der erste Ort; eine
Stadt mit 2.121 polnischen, slovakischen und deutschen Bewohnern, die schon im Jahre 1292
bestand. Gegenüber steht Burg Lublau, auf einem Hügel im langen Bergrücken, der
das linke Ufer begleitet. Während der Verpfändung an Polen war sie Sitz des mit der
Verwaltung betrauten Starosten und später der Familie Lnbomirski, in deren Besitz sie
übergegangen war; sie spielte in der Geschichte der Zipserstädte eine wichtige Rolle. Im
Jahre 1827 kam sie als Cameralbesitz an den Zipser Gerichtstafelbeisitzer Georg Raiß,
jetzt gehört sie dem Grafen Zamojski, der aber, obgleich sie zum Theil noch bewohnbar
ist, lieber in seinem hübschen Schlosse unter der Burg wohnt. Die Burgkapelle ist Wall-
fahrtsort geworden. Südlich der Stadt liegt Nen-Lnblan (Uj-Lublö); es ist vou den
bei den Waldrodungen beschäftigten Arbeitern gegründet. Südöstlich aber, in einem
anmuthigen Seitenthal? des Popperthales, birgt sich unter schattigen Tannen das Eisen-
bad Lnblan, mit 12 Gebäudeu, die über einen sanften Abhang verstreut sind.
Westlich von Lublau liegt die Stadt Kuieseu (Gnezda) mit 1.100 deutschen
Bewohnern, dann weiterhin der Ort Unter-Ranschenb ach (Also-Rnzsbach).Hier öffnet
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (6), Volume 21
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Ungarn (6)
- Volume
- 21
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1900
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.25 x 21.79 cm
- Pages
- 500
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch