Page - 323 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Volume 21

323 zu sehen waren. Die dicht aneinander gereihten Hausstellen sind schmal und von bedeutender Länge. Die Gassenfroute des Wohnhauses nimmt die ganze Breite der Hausstelle ein; hinter dem Wohuhause ist der umfriedete Hof; dann folgt in gleicher Breite, wie das Haus, Stall und Schuppen, dahinter noch ein Hansgärtchen und am Ende der Hausstelle die Scheune mit gedeckter Tenne. Der gedeckte Thoreingang zieht sich dem ganzen Hause entlang und ist an den Seitenwänden mit allerlei landwirthschastlichem Geräth behängen. Oft öffnet sich in der mit dem Nachbarhause gebildeten Ecke ein kleines Guckfenster nach der Straße, wohin auch vou den Traufen der Nachbarhäuser her die hölzernen Abflnßröhren, und zwar bis in die Mitte der Fahrstraße, hineinreichen. In alter Zeit diente die Gassenseite des Hauses als Kammer und Lagerraum; im mittleren Theile standen der offene Herd, der Backofen, der Kessel zum Branut- weiubreunen, der Bierbottich, die Malzdarre und zuweilen auch der Brunnen; der rückwärtige Theil enthielt die Wohnstube. Hier war die Einrichtung sehr einfach. Ringsum an der Wand Talrasührcr. standen Holzkanapees mit Arm- lehnen. Eine Bank umzog auch den großen Kachelofen, auf dem ein großer Kupferkessel zum Wasserwärmen stand, auf der Ofenbank aber das Blechlämpchen oder bei Wohlhabenderen das selbstgezogene Talglicht, nebst Lichtputze. An der kalkgeweißten Wand waren Borde mit bemaltem irdenen oder mit Zinngeschirr angebracht; anch 31*