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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Volume 21
Page - 434 -
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434 derselben Stelle ein neues schönes Comitatshans gebaut, der alte enge Platz aber erweitert wurde. Er erhielt eine ganz neue schöne Gestalt und ist jetzt von der großen Kirche der Reformirten und ihrem Zinshause, den städtischen Waarenhallen und dem Gerichtsgebäude umgeben. Hübsche Gebäude sind auch das Zinshaus der Creditanstalt, die Synagoge, das Gymnasium, die Bürgerschule für Mädchen, das Haus der Finanz- direction uud zahlreiche Privatwohnhäuser. Westlich von Beregßäß, in der südlichen Ebene des Comitats, liegt die Groß- gemeinde Mezö-Kaßony, die auch Bezirkssitz ist, und beinahe südlich von hier Väsäros-Nameny am linken Ufer der Theiß. Dieser dem Szatmärer Comitat benachbarte magyarische Marktflecken hat eine im XIV. Jahrhundert erbaute Kirche, die jetzt den Reformirten gehört. Die Ortschaft gehörte schon im XIV. Jahrhundert der Familie Lönyay. Von hier stammte Anna Lönyay, Gemahlin Johann Kemeny's, Fürsten von Siebenbürgen, deren einstige kleine Burg jetzt in Trümmern liegt. Östlich vom Orte liegt die magyarische Großgemeinde Mezö-Tarpa, am rechten Theißufer. Zur Zeit der Ärpädeu hatten hier die Tempelherren und nach ihnen die Johanniter ein Ordenshaus. Die Großgemeinde erhielt schon 1626 von Gabriel Bethlen das Privileg der Mauthfreiheit und 1665 von König Leopold die Marktgerechtigkeit. Die schönsten Privilegien jedoch verlieh ihr Fürst Franz Raköczi II., nnd zwar hauptsächlich, weil zu Beginn seiner Kämpfe die Tarpaer die ersten gewesen waren, die sich unter Thomas Eße's Führung ihm anschlössen. Darum befreite er in seinem am 25. August 1708 aus dem Erlauer Lager erlassenen Privilegiumsbrief die Tarpaer von allen Frondiensten und Lasten, verlieh der Gemeinde die selbständige Gerichtsbarkeit, das Marktrecht, das Recht über Leben und Tod und erhob sie in die Reihe der Hajdnkenstädte, mit der Anordnung, daß die männlichen Sprößlinge der Familie Eße für immerwährende Zeiten das Amt des Stadthauptmanns führen sollten und daß der Ort mit Graben und Pallisaden befestigt werde. Diesen Privilegien der Stadt machte jedoch der Szatmärer Friede 1711 ein Ende. Ostlich von Tarpa, am Südrande des Comitats, liegt die Großgemeinde Mezö-Väri, am rechten Theißnfer, mit magyarischer Bevölkerung. Hier stand einst am Zusammenfluß der Theiß und Borzsa die alte Burg Borzsova, die nach dem Anonymus Notarius bei der Landnahme von einer bulgarischen Besatzung gegen die Magyaren vertheidigt, von diesen aber nach dreitägigem Kampfe erobert wurde. Spuren von ihr sind auf der Burgstätte namens Szent-György noch jetzt zu sehen. Nach dem Tatarensturm ließen sich auch hier fremde Einwanderer nieder, die im Jahre 1354 von Elisabeth und Ludwig dem Großen bedeutende Privilegien erhielten. 1445 gelangte der Ort an Johannes Hunyadi. Später wurde er als königlicher Besitz der Mnnkäcser Festung und Herrschaft angegliedert, deren Schicksal er theilte. Die ganze Gemeinde ist resormirt, sie hatte schon Ende des
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Volume 21
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (6)
Volume
21
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1900
Language
German
License
PD
Size
15.25 x 21.79 cm
Pages
500
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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