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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Volume 21
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Page - 436 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (6), Volume 21

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436 Das Bergland selbst besteht aus lauter mehr oder weniger hohen, runden, waldigen Bergketten, die alle in derselben Richtung parallel zu einander laufen und unter sich durch schöne, stille, znm größten Theile ganz unbewohnte Waldthäler getrennt sind. Am Ende des Latorcza-Thales sieht man stets die hohe, unbewaldete Gebirgskette, die eigentliche Wasserscheide zwischen Galizien und Ungarn. Nach einstündiger Fahrt bogen wir in ein reizendes Seitenthal ab; ein kleiner Bach plätscherte fröhlich zwischen den halbnmeisten Rändern, einzelne elende Bauernhütten bildeten die letzten Stationen menschlicher Cultur; dichte, hochstämmige Buchenwälder reichen tief in das Thal herab, und schöne, steilaufsteigende Berge bekränzen das Bild. Eine große Ähnlichkeit fand ich zwischen dieser Gegend und manchen Theilen des Wienerwaldes, eine noch größere zwischen ihr und den herrlichen Waldgebirgen der slavonischen Fruska-Gora. Eine halbe Stunde mochten wir wohl schon im Thale gefahren sein, als wir unsere Schlitten verließen; der Weg, wenn man ihn so nennen darf, hörte auf, und nach- dem wir den Bach auf einem einzelnen Baumstamm, der lebhaft an den Schwebebaum der Turnschulen erinnerte, übersetzt hatten, mußten wir in breiten, aber Gottlob niederen, von kleinen, halbansgehnngerten Ochsen gezogenen Schlitten Platz nehmen. Über Wiesen und durch Gräben, über Stock und Stein zogen uns die braven Wiederkäuer in ihrem gemächlichen Schritte. An diesem Punkte war der Rand der Wälder ein gutes Stück entfernt von der Thalsohle, so daß wir wohl eine halbe Stunde hindurch uns elendiglich mußten hernmschütteln lassen. Noch ganz oben am Waldsaume eine rnßniakische Bauernhütte, ein kläffender Wolfshund und halbnackte Kinder; dann war es mit der letzten Spur menschlicher Thätigkeit zu Ende und wir traten in den herrlichen, großartigen Dom eines hochstämmigen Buchenwaldes ein. Der Schnee hing dicht an den Ästen der Bäume, auf den Gebüschen des Unterwuchses und auf all den Steinen und umgefallenen Baumstämmen, die den Boden bedeckten. Einzelne alte Eichen nnd weiße Birken zierten den dunklen Wald. Wir gingen an der Lehne gegen den Gebirgskamm empor. Noch ehe wir oben ankamen, bogen wir an einer kleinen Lichtung ab, und nun wurden die Schützen am Rande eines Grabens, oder besser gesagt, eines kleinen Thales angestellt. Der Wald war an dieser Stelle licht und ohne Unterwuchs, freie Aussicht gewährend. Es war ein herrlicher Wintertag, der tiefblaue Himmel wolkenlos über uns ausgespannt, und die fleißig den Schnee schmelzende Sonne erinnerte an schöne Frühlings- stunden. Doch andere Gedanken beschäftigten mich, als ich nach fast achtnndvierzigstündiger
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (6), Volume 21
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (6)
Volume
21
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1900
Language
German
License
PD
Size
15.25 x 21.79 cm
Pages
500
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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