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zwei Quadrat-Kilometer großen Gebirgssee (Plivsko Jezero), dem einzigen größeren See-
spiegel des Occnpcitionslandes. Nächst Banjalnka verstärkt noch die rechts einmündende
Vrbanja den Vrbas, dessen bis oberhalb der Stadt durch großartige Felsdesileen ein-
geschlossenes Bett nunmehr in die Ebene tritt, das Gefälle des Gebirgsstromes verliert und
unterhalb Klasniee träge sich hinschlängelnd seine Wassermenge der Save zuführt.
Anders präsentirt sich seine östliche Nachbarin, die Bosna. Weniger ungestüm
im oberen Theile wahrt sie von ihrer bei Jlidze nächst Sarajevo mächtig aus dem Fuße
des Jgmansgebirges hervorbrechenden Quelle in der weiteren, ebenfalls fast genau meri-
dionalen, 275 Kilometer langen Entwicklung ein gleichmäßiges, gegen die Mündung bei
Samac nur allmälig sich verflachendes Gefälle und wächst nach Anfnahme mehrerer
bedeutender Nebenflüsse zu einem bei Modric schon 180 Meter breiten Flusse an. Jene
Zuflüsse sind: am rechten Ufer die Miljacka im Sarajevskopolje, die Krivaja unterhalb
Zepce, die Spreca bei Doboj; links die Lasva nächst J a n M und die Usora oberhalb Doboj.
Als letzten und bedeutendsten Nebenfluß der Save besitzt Bosnien die Drina, welche
nach 464 Kilometer langem Laufe in einer Breite von 300 Metern bei Raca mündet. An
diesem Gewässer hat jedoch nicht nur Bosnien Antheil, sondern auch Montenegro mit den
seinen Bergen entströmenden, an der bosnischen Grenze bei Hnm zur Driua sich ver-
einigenden Ursprnngsflüssen Piva und Tara, ferner die Türkei mit den aus dem Sandzak
Novi-Bazar kommenden Nebenflüssen Cehotina und Lim, endlich Serbien, gegen welches
die Trina unterhalb Visegrad die Grenze bildet. Die Zuflüsse des linken Ufers liegen
ausschließlich anf bosnischem Gebiete und sind nicht besonders erwähnenswerth.
Die genannten fünf größten bosnischen Flüsse nebst ihren Verzweigungen besitzen
regelmäßig ausgebildete Flußbetten. In ihrem Ober- und Mittelläufe haben sie meist
enge, nur stellenweise zu kleinen Ebenen sich verbreiternde Thalgründe. Im Durchbrnche
durch das bosnische Mittelgebirge liegen die Flußsohlen häufig im Grunde enger Defiles,
von welchen manche an landschaftlicher Schönheit und Großartigkeit den berühmtesten
Engpässen der Alpen gleichzustellen sind. Das letzte Viertel bis Fünftel des Laufes sämmt-
licher fünf Hauptflüsse fällt bereits in das gegen die Save zu allmälig sich verflachende
Hügelland. Mit der Annäherung an die Save erweitern sich die Thäler zu mehr oder
miuder ausgedehnten, mit dem Savelause zusammenhängenden und durch große Frucht-
barkeit ausgezeichneten Ebenen. Dem in Bosnien noch reichlich erhaltenen Waldbestande
ist das geregelte Verlaufen der Hochfluten der bosnischen Flüsse und somit auch die
Vermeidung schädlicher Überschwemmungen zu danken, von welchen nur einzelne Theile
der Save-Niederuug durch die Hochwässer dieses Flusses heimgesucht werden.
Die Süd- und Westseite der Hauptwasserscheide fällt zum adriatischen Meere ab.
Von letzterem gehört ein Küstensaum von 19, beziehungsweise 5 Kilometer Länge in den
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bosnien und Herzegowina, Volume 22
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Bosnien und Herzegowina
- Volume
- 22
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1901
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.34 x 22.94 cm
- Pages
- 536
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch