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Mosor in Dalmatien, nach welchem sie auch benannt wurde, zu finden ist. Die Zahl der
Schlangen ist eine enorme, und am meisten fallen unter denselben die schöngefärbte
Leoparden-Natter und die zierliche Dahli'sche Natter auf. Alle Schlangen aber, gleichviel
ob giftig oder nicht giftig, bilden für die gesammte Bevölkerung einen Gegenstand
höchsten Entsetzens und Abscheues.
Etwas weniger scharf in den Vordergrund tretend und weniger auffallend sind die
Säugethiere, doch ist in der neuesten Zeit eine unerwartete Meldung über das Erscheinen
des Schakals im hercegovinisch-dalmatinischen Grenzgebiete bemerkenswerth, welches wohl
durch das verhältnißmäßig häufige Auftreten desselben auf der dalmatinischen Halbinsel
Sabioneello zu erklären sein wird.
Ein außerordentlich farbenprächtiges buntbewegtes Bild gewährt das Vogelleben
der Hereegovina.
Man kann stets neue Eindrücke gewinnen, wenn man in dieser Beziehung entweder
den Bewohnern der großen Sumpfgebiete, oder jenen der dürren, steppenartigen Ebenen,
oder der in tropischer Üppigkeit grünenden Culturen, oder denen des eigentlichen Karstes
oder schließlich denen der steilen Felsabstürze sein Augenmerk zuwendet. Den meisten
der letzteren begegnet man schon beim Passiren des großartigen Narenta-Desilis oder
beim allgemein üblichen Besuche des Radobolja- und Buna-Ursprunges. Hier zieht der
ägyptische Schmutzgeier seine Kreise, läßt der Uhu des Abends seinen dumpfen Ruf hören,
und ertönt der melodische Flötengesang des hochgeschätzten „einsamen Spatzen" der
Blanmerle. Hin und her flatternde Felsentauben, ein krächzendes Kolkrabenpaar, dahin-
sauseude Alpensegler und die Felskanten beständig umschwebende Felsenschwalben, sowie
endlich der ewig lachende, schreiende Felsenkleiber vervollständigen die Scenerie.
Weit weniger, ja oft geradezu spärlich bevölkert finden wir das eigentliche Karst-
terrain mit seiner Trostlosigkeit und Unwegsamkeit. Hier ist es vor allem das schöngefärbte
Steinhuhn, welches allgemeine Beachtung verdient, dann die beiden südlichen, schwarz-
weiß leuchtenden, stets beweglichen Steinschmätzerarten, die Zaunammer und die weiß-
bärtige Grasmücke, deren zarter Gesang aus all dem immergrünen Buschwerk zu hören ist.
Dort wo der Karst von den Fluten der blauen Adria bespült wird, in der Sutoriua,
treten dann noch zwei liebliche Sänger auf, deren eigentliche Heimat viel weiter südlich
liegt: das Sammtköpfchen uud die Buschnachtigall.
Wenden wir uns hierauf nach den öden, steppenartigen Ebenen des Landes, so finden
wir hier wieder ganz andere Formen, und zwar vor allem die kurzzehige Lerche und den
Brachpieper, während des Nachts der geisterhaste Ruf des Triels (Dickkopf) dessen An-
wesenheit verräth. Tritt infolge besserer Bewässerung etwas mehr Vegetation und namentlich
Banmwuchs auf, so kommen sogleich neue Vogelarten hinzu, so der herrlich singende
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bosnien und Herzegowina, Volume 22
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Bosnien und Herzegowina
- Volume
- 22
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1901
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.34 x 22.94 cm
- Pages
- 536
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch