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und die Reste ansehnlicher Bauten zeigt, und Sipacno sich der Grenze zu nähern. Von
Pluziue zieht auch gegen Nord der von altersher bedeutsame Weg zwischen Crvanj und
Morinje in das obere Narentathal, eine strategisch wichtige Route. Längs des im
Sommer verschwindenden Plnzinebaches kommt man auf die schönen gesuchten Weide-
plätze der breiten Einsattlung. In einer Mulde liegen die ,8vatvvsko Ai-ebhe*, die
Gräber jener Theilnehmer an einem Hochzeitszuge, die — wie es im Liede heißt — eine
Cengic aus Kalinovik einem Mostarer Edlen zuführten und in einem Schneesturm umkamen.
Bald nach dem höchsten Sattelpunkte beginnt der Steilabfall gegen die Narenta.
Hier liegt auch die Defensiv-Kaserne Obrnja, von der aus man einen Überblick über den
ganzen oberen Narentalauf gewinnt. In schluchtigen Engen tollt der junge Fluß dahin,
zwischen den herrlichen Buchenwäldern, welche die Kluftwände bis zum Rande bekleiden,
während oben die baumlosen Almen hochwogend, unübersehbar in weiten Fernen in
immer schwächer werdende Linien sich auflösen. Ter Narenta Wiege sind die tiefschattigen
Thalsenkungen von Borae. Hüben überhöhen sie die Abfälle der Morinje und des
Vueevo, drüben die grandiosen Fortsetzungen der Treskavica: die Leli ja und
Zelengora. Schon nahe der Grenze vereinigen sich die Gebirgsmassen in dem Gredelj-
Sattel. Er ist von Osten so steil, daß das Volk den hinaufführenden Steig ,OiÄ rep«
nennt, will sagen: „Halt dich am Pferdeschweif". Deni nach innen gekehrten weichen
Waldboden des Sattels entspringen die Quellbäche der Narenta.
Diese von der Außenwelt ganz abgewendete Waldlandschaft war der Sammelplatz
und das Hauptversteck der Jnnaei. „vok se Fora?g?eleiii« („sobald sich der Wald
begrünt"), war einst das Losungswort all Jener, die sich die »suka puSka* das „dürre
Gewehr", als Schicksal erwählt. Fast alle „vermählten" sich damit auch der schwarzen Erde
und dem grünen Rasen; viele fanden den Weg zum Ruhm, kaum einer zum Glück.
An sie erinnert noch manch Merkmal in den Wäldern, manch Zeichen an den Bäumen,
man gedenkt ihrer bei den guten Hinterhalten und Wechseln. Und daran ist die große
Planina überreich. Jedes Walddorf im stillen Borae rühmt sich, der Welt einen großen
Eetaführer geschenkt zu haben.
Von Obrnja geht es auf steilem Wege hinab an das Narenta-Flüßchen und jenseits
der kleinen Holzbrücke bei dem Orte Ulog drüben ebenso hinauf, zu der Ortschaft Obalj ,
die oberhalb senkrecht gegen ein Seitenthälchen abstürzender Wände am Rande des
großen Zagorje-Plateau liegt, welches das Bindeglied zwischen der Treskavica und
der Lelija bildet.
„Zagorje", — das Land „hinter den Bergen". Das stimmt von jeglicher Seite.
Es ist milder Karst, weit geschwungene Wellen, regelmäßig geformte Trichter, mit einer
gleichmäßigen Grasbekleidung und darauf Gruppen dunkler Nadelhölzer. Auch der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bosnien und Herzegowina, Volume 22
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Bosnien und Herzegowina
- Volume
- 22
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1901
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.34 x 22.94 cm
- Pages
- 536
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch