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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Volume 22
Page - 142 -
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Page - 142 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Volume 22

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142 ursprüngliche Kampfesweise eines findigen kriegerischen Volksstammes schwer nm die Palme rangen. — Jeder Sieg bedeutete einen schrecklichen Verlust, und die „Duga" war und blieb das Grab der türkischen Soldaten. Der Himmel verfinsterte sich von Geier- schwärmen, wenn die Truppen mit den endlosen Tragthiercolonnen sich dem gefürchteten Passe näherten, und in ohnmächtiger Wuth streckten die tapferen Anatolier die Fäuste ihnen entgegen Was nützt Muth in einem Terrain, das voll Deckungen, voll Hinterhalten ist für solche, die es beherrschen, das durch seine Wasser- und Schattenlosigkeit allein Tausende auf den unbarmherzigen Stein hinstreckt! Doch die Anatolier verkauften ihr Leben theuer, und auch iu dem Nest der grauen Falken schwieg niemals die Todten- klage. Es waren wahrhaft heroische Kämpfe beiderseits, an denen sich die christlichen Hercegovcen ans Begeisterung und Sympathie für die stammverwandten Montenegriner jederzeit betheiligten. Die Ostgrenze der Hercegovina war immer ein vager Begriff. Waren die Garnisonen von Metohija, Bilek und Trebinje stark, dann reichte ihr Einfluß bis ins Herz des heutigen Montenegro; waren sie aber durch Unruhen im Innern des Landes beschäftigt, dann konnte es sich leicht ereignen, daß die rückkehrenden Anatolier ihre alten Garnisonen bereits „jenseits der Grenze" liegend fanden und dieselben nur mit dem Säbel in der Faust beziehen konnten. Der Sinn für Recht und Ordnung war arg ins Wanken gekommen, und als den Reichstruppen die Aufgabe erwuchs, hier Ordnung zu schaffen, hatten sie es mit einer den „Fremden" mißtrauisch gegenüberstehenden, unbotmäßigen Bevölkerung zu thun. Und deßhalb mußte als erstes, greifbares Zeichen der neuen Rechtsordnung die Grenze der Wirkungssphäre der österreichisch-ungarischen Verwaltung präcisirt werden. Bald nach dem Einmarsch der Truppen wurden demnach an militärisch günstig gelegenen Punkten einzelne Posten von verschiedener Stärke detachirt und die Grenze so gleichsam durch Soldaten, durch den Cordon, ausgesteckt. Indem der Verkehr nur auf wenige Stellen verwiesen und an Umständlichkeiten gebunden wurde, lernte die Bevölkerung die Grenze achten, zwischen dem „Hüben und Drüben", dem „Mein und Dein" scharf unterscheiden und getroffene Maßnahmen als unantastbar respectiren. Den militärischen Werth des Cordons wird kaum Jemand ernst nehmen, aber Niemand vermag es zu leugnen, daß er die Entwicklung des jungen Culturlebens in der Hercegovina auf das Mächtigste gefördert hat. Ein Volk, das so lange für Recht und Gerechtigkeit geblutet, kann auch nur durch den Grnndsatz ,^ustilia rsFnorum luncZumentum" erobert werden, und wenn auch Jahre nöthig waren, um den gesunden Sinn des Volkes und damit sein Vertrauen zu wecken, so hat doch weit weniger als das Viertel eines Menschenalters hingereicht, um die seit Jahr- hunderten lodernden Flammen des Aufruhrs für immer zu ersticken. Unsere Truppen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Volume 22
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Bosnien und Herzegowina
Volume
22
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1901
Language
German
License
PD
Size
15.34 x 22.94 cm
Pages
536
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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