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Tvrtkos gestanden haben), siegreich gewesen sei. Er hat über diesen seinen Sieg auch einen
Brief an die florentinische Republik geschrieben. Es ist möglich, daß Tvrtko ein Streifcorps
zurückschlug, gewiß ist es, daß er nach dem Siege der Türken zur Sicherung seines
Besitzstandes mit ihnen Frieden und sogar ein Bündniß schloß. Der Sieg der Türken
brachte ihm sogar Vortheile, die er sogleich benützte; denn er trat als Schutzherr der
serbischen Bergstämme auf und occnpirte anderseits, mit Ausnahme der treuen Stadt Zara,
das ganze dalmatinische Küstengebiet; so erfüllte sich ihm der Traum seines Lebens, denn
es gelang ihm, ganz Bosnien sammt der Drinagegend, Novibazar, die Hereegovina,
einen Theil Montenegros von Antivari bis zum Drin unter seinem Scepter zu vereinigen;
Alles huldigte ihm, er war der mächtigste Mann im adriatischen Dreiecke. Die den Ungarn
abgenommenen Gebiete organisirte er nach ungarischem Muster; er ließ alle Privilegien
der Könige von Ungarn gelten; er respectirte die katholische Religion und richtete die
Umgebung seiner Person nach dem Muster des Anjou'schen Hofes ein.
Sein Tod (1391) verhinderte die Vollendung und Consolidirnng seiner
Eroberungen. Es vergingen keine zwei Jahre, und all dieser ephemere dalmatinische Besitz
ging verloren, und zwar nicht durch das Los der Waffen, sondern durch freiwillige
Übergabe, in der Einsicht, daß die Küstenstädte mit ihrer romanischen Bevölkerung durch
das schwache Königthum nicht beschirmt werden könnten.
Indeß hatte das neue Königreich dennoch zwei große Errungenschaften aufzuweisen.
Trotz aller auseinanderstrebenden oligarchischen Elemente consolidirte sich das vereinigte
Bosnien und Hnm (Hereegovina) als territorialer Sonderorganismus, und die von den
christlichen Mächten anerkannte bosnische Königswürde wurde ein sicherer Hort des
Weiterbestehens dieses Bergvolkes. Die königliche Macht konnte der großen sozialen
Umwälzung, die der Islam brachte, wenigstens eine Zeit lang siegreich Widerstand leisten.
In der bosnischen Geschichte spielt nach dem Tode Tvrtkos die Frage der Erbfolge
während der ganzen Dauer des Königreiches die wichtigste Rolle. Zwei grundlegende
Momente sind es, welche die bosnische Succession beeinflussen: theils das Seniorat, daß
nämlich nicht der erstgeborene Sohn, sondern der älteste Bruder oder Brudersohn dem
Könige folgt, und theils das Wahlrecht der Großen des Landes.
Ein kurzer Blick auf die genealogischen Verhältnisse der bosnischen Könige läßt dies
deutlich erkennen. Nach dem Ban Stefan Kotromanic kam seines Bruders Sohn Tvrtko an
die Reihe; nach Tvrtko sein Bruder, manche behaupten sein Vetter, Stefan Dabisa; nach
diesem wieder Tvrtkos I. Sohn Stefan Tvrtko II., mit dem der legitime Mannesstamm der
Kotromane ausstarb. Sein Gegenkönig war der illegitime Sohn oder Neffe Tvrtkos I.,
Stefan Ostoja (gestorben 1418), dem auf sehr kurze Zeit (bis circa 1421) sein Sohn
Stefan Ostojic folgte. Auf Tvrtko II. folgte als legitimer König wieder sein natürlicher
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bosnien und Herzegowina, Volume 22
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Bosnien und Herzegowina
- Volume
- 22
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1901
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.34 x 22.94 cm
- Pages
- 536
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch