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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Volume 22
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Page - 350 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Volume 22

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350 ?apali n» travica, nit u ^ori list, nit r>a vncii p^eniea, vse ?a mnom clraFOF srce i ck^iAeriea.) Eine andere Art des Liebeszaubers besteht darin, daß das Mädchen den Burschen, welchen sie sich zum Mann wünscht, dnrch den Haken eines Vorhängeschlosses anblickt, dieses absperrt und an einem Kreuzwege verbirgt; oder es lauert ihm, wenn er des Weges daher geht, auf, indem es zu beideu Seiten des Weges Schloß und Schlüssel legt, und wenn er vorüber ist, das Schloß versperrt und Schlüssel und Schloß in einen Fluß wirft, damit es niemals geöffnet werden kann. Am St. Georgsfeste werden auch Liebesorakel befragt. Will das Mädchen erfahren, in welcher Richtung es heiraten werde, so übersetzt es am Vorabend eine Nessel auf einen anderenPlatz und schließt Morgens aus derNeiguug, die sie genommen, auf dieRichtuug des Hochzeitszuges. Ist die Nessel geknickt, so steht dem Mädchen der Tod als Bräutigam bevor. Auch wird an dieThürklinke amVorabend eineSchnnr gebunden und trittMorgens als Erster ein Bursche ein und zerreißt die Schnur, so wird das Mädchen im selben Jahre heiraten. Die Richtung, in welcher ein Mädchen ausheiraten soll, wird auch durch folgendes Orakel ergründet. Früh Morgens nimmt es eine Schüssel mit etwas Pulver auf den Kopf und dieses wird entzündet. Die Richtung des Pulverdampfes zeigt die Richtung des künftigen Heims an. Um eines Mannes Sinnen und Trachten an sich zn fesseln, wird das Mädchen, ohne daß er es weiß, eine Fledermaus dreimal um ihn tragen, oder es verschafft sich ein Stück Stoff von seinen Kleidern, bindet hinein etwas Erde von einer Stelle, die er mit dem rechten Fuß berührt hat, und trägt es im Busen. Auch Haaramulette sind gebräuchlich. Oder man nimmt etwas Erde vom elterlichen Grabe und wirft sie dem Geliebten am Vorabend St. Georgi aufs Dach. Eine besondere Art der Liebeszauber bilden jene Formeln, womit sich verliebte Mädchen das Erscheinen des Geliebten im Traume zu erwirken suchen. Wenn ein Mädchen die Kette für den Webestuhl spannt, mißt sie absichtlich deren Länge nicht ab, um dann das fertige Stück Gewebe zum Zauber zu verwenden. Am Abend, wo sie die Erscheinung des Geliebten'wünscht, zerkant sie während des Abendmahls drei Bissen Brot, welche sie dann heimlich aus dem Munde in die Tasche schafft. Wenn sie zu Bett geht, benützt sie das fertig gewebte Stück Stoff als Kopfpolster und nimmt Messer, Gabel und Löffel, jene drei Bissen und etwas Salz an sich und spricht: „Gott sende mir meinen Erwählten, (Lo2s poslji mvga su^enika, Damit wir Brot und Sälz theilen Da aajsäno jsckemo Ich'eba i soli, Und die Hochzeitskleider zuschneiden. i krojiirw vjentano ochelo. Ist er im Walde — hier eine Hacke Messer), Ii preko xore — evo mu sMire, Ist er aus der Wiese — hier eine Gabel, Ii preka pol^a — evo mu vile Ist er über dem Wasser — hier ein Ruder." -I«' Ii prekn vocke — evo mu vssla.)
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bosnien und Herzegowina, Volume 22
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Bosnien und Herzegowina
Volume
22
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1901
Language
German
License
PD
Size
15.34 x 22.94 cm
Pages
536
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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