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Busovaea und der Quarzsande im Liegenden des Kohlenflötzes von Dolnja-Tuzla, welche
für die Glasfabrication geeignet sind.
Zur Zeit stehen an Montanwerken im Betriebe: die Salinen des Staates zu
Dolnja-Tuzla und Siminhan; das Eisenwerk Vares der Vareser Eisenindustrie-Actien-
gesellschaft, ebenfalls im Staatsbetriebe; das Eisenraffinirwerk der Eisen- und Stahl-
gewerkschaft in Zeniea; die staatlichen Kohlenwerke von Zenica, Kreka bei Dolnja-Tuzla,
Banjaluka und Ugljevik; das Kupferwerk Siujako bei Varcar-Vakus der unter ärarischer
Verwaltung stehenden Gewerkschaft „Bosnia"; der Fahlerzbergbau dieser Gewerkschaft zu
Maskara beiGornji-Vakuf; der Manganerzbergbau zu Cevljauovie-Vogo^a bei Sarajevo,
und der Chromerzbergbau der genannten Gewerkschaft zu Dubostica bei Vares. Nebstdem
sind derzeit in Bosnien noch einige kleinere Unternehmungen Privater im Gange. — Im
Jahre 1883 wurde das erste Bohrloch in Gornja-Tuzla in der Nähe eines daselbst
befindlichen Salzbrunnens abgestoßen und bald darauf die Kaiser Franz Joseph-Saline in
Siminhan zwischen Gornja- und Dolnja-Tuzla erbaut, deren Betrieb im März 1885 feierlich
eröffnet wurde. Gleichzeitig begann man mit Bohrungen in Dolnja-Tuzla, welche bald voll-
grädige Soole lieferten und in der Tiefe von etwa 200 Meter ein wahrscheinlich mehr als
100 Meter mächtiges Steinsalzlager constatirten. Im Jahre 1890 erbaute die Regierung
in Dolnja-Tuzla, in unmittelbarer Nähe des Kohlenwerkes Kreka, eine neue Saline.
In Siminhan wird vorwiegend Grobsalz, in Dolnja-Tuzla nur Feinsalz erzeugt;
die maximale Leistungsfähigkeit beider Salinen beträgt 180.000 Metereentner. Im
Jahre 1897 wurden 139.189 Metereentner Grob-, Feinsalz und Salzbriketts erzeugt.
Da der Landesbedarf an Sudsalz sich auf circa 150.000 Metereentner beläuft, so ist
ersichtlich, dass der weitaus größte Theil dieses Bedarfes durch die Salinen von Tnzla
gedeckt wird. — Noch im vorigen Decennium standen in Vares sogenannte Stücköfen im
Betriebe, welche jedoch infolge des Umschwunges der wirthschaftlichen Verhältnisse ihre
ökonomische Existenzberechtigung allmälig verloren. Da nunmehr in der alten Eisenstadt
Vares großer Nothstand eintrat, sah sich die Landesverwaltung veranlaßt, die Wieder-
belebung der Industrie durch Errichtung eines modernen Eisenwerkes in Erwägung zu
ziehen. Nach sorgfältiger Prüfung und Erschließung der Erzlagerstätten wurde im
Jahre 1891 ein Hochofen und eine Gießerei erbaut, welche mit den Gruben durch eine
4 Kilometer lange Schleppbahn und mehrere Bremsberge verbunden sind. Die Erz-
gewinnung erfolgt in 4 Gruben: Przici, Brezik, Droskovac und Smreka, vorläufig aus-
schließlich mittelst Tagbau. Die reichsten Erze mit 60 bis 66 Procent Eisen enthält die
Grube Przici. Mit der Station Podlugovi der bosuisch-hercegovinischen Staatsbahn ist das
Werk durch eine im engen Stavnjathal hergestellte Schleppbahn verbunden. Die Jahres-
produktion betrug 1897 370.948 Metereentner Erz, 156.060 Metereentner Roheisen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bosnien und Herzegowina, Volume 22
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Bosnien und Herzegowina
- Volume
- 22
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1901
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.34 x 22.94 cm
- Pages
- 536
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch