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Das Kupferwerk Sinjako liegt unweit des reizenden Pliva-Sees an der von Jajce
nach Varcar-Vakuf führenden Straße. Der in circa 1100 Meter Seehöhe liegende Kupfer-
bergbau wurde im Jahre 1891 eröffnet und ist mit dem Hüttenwerke durch eine vier
Kilometer lange Rollbahn, deren eingeschaltete Bremsberge eine Niveaudifferenz von circa
t550 Meter überwinden, verbunden. Die Erze von durchschnittlich 4'/s Procent Kupfer-
gehalt werden auf der Grube in Haufen geröstet und sodann in der Hütte mittelst Holz-
kohle in Schachtöfen auf einen sogenannten Kupferstein (Lech) von 20 Procent Kupfer-
gehalt verschmolzen. Dieser Kupferstein wird ebenfalls geröstet und unter Zuschlag von
etwas Quarz zur Verschlackung des Eisens auf ein Rohkupfer von circa 95 Procent
Gehalt verschmolzen, welches zum Theile verkauft, zum Theile in einem Flammofen auf
sehr reines Raffinatknpfer verarbeitet wird. Aus letzterem werden in einem Hammer-
werke die von den einheimischen Kupferschmieden begehrten Hammerwaaren erzeugt.
Im Jahre 1897 wnrden erzengt: 1351 Metercentner Kupfer und 417 Metercentuer
Hammerwaare.
Die Beschürfung der Manganerz-Lagerstätten bei Cevljanovi^ begann im
Jahre 1881; 1884 erfolgte die Verbindung des Werles mit der Station Vogosca der
bosnisch-hercegovinischen Staatsbahn durch eine jetzt 22 Kilometer lange, das schöne
Ljubinathal durchziehende Schleppbahn, von deren Endpunkte eine circa 3 Kilometer
lange Rollbahn und ein großer Bremsberg zum Bergbaue führen. Im Jahre 1885 wnrde
bei der Station Vogosöa eine moderne Aufbereitung zur Concentration der Erze errichtet.
Die letzteren sind ihrer Natur nach vorwiegend Hartmangan (Psylomelan) und kommen
theils in Lagern, theils in Nutzen in einem Schichtencomplexe vor, der aus Schiefern und
Sandsteinen besteht. Der Gehalt der concentrirten Erze beträgt circa 48 Procent Mangan-
metall bei sehr mäßigem Kieselsäure-, Schwefel- und Phosphorgehalt, weshalb diese Erze
zur Erzeugung von Ferromangan gut geeignet sind. Sie finden außer für diesen Zweck
auch in der Glasindustrie zur Braunfärbnng des Glases guten Absatz. Im Jahre 1897
wurden 51.253 Metercentner Reinerz erzeugt.
Der Chromerzbergbau Dubostica ist auf einer 20 Kilometer langen Straße von
Vares aus zu erreichen. Die in einem Jahresquantum von beiläufig 5000 Metercentuer
erzeugten Erze besitzen einen Gehalt von 45 bis 50 Procent Chromoxyd und werden
zum Theil an chemische Fabriken zur Erzeugung der lichtbeständigen Chromfarben, znni
Theile an Eisenwerke, welche sich mit der Erzeugung von Chromstahl befassen, abgesetzt.
Der erwähnte Fahlerzbergbau zu Maskara bei Gornji-Vakuf ist noch in der ersten
Entwickelung begriffen, liefert jedoch bereits nennenswerthe Mengen Quecksilber, welches
nach der oberungarischen Methode der Stadelröstuug aus den Fahlerzen gewonnen wird.
Die Erbanung eines Hüttenwerkes zur weiteren Verarbeitung der Röstrückstände ist im Zuge.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bosnien und Herzegowina, Volume 22
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Bosnien und Herzegowina
- Volume
- 22
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1901
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.34 x 22.94 cm
- Pages
- 536
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch