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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Volume 23
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56 Die Denkmäler des primitiven Schntzbainvesens sind am häufigsten in dem Engthale zwischen dem Oberlaufe des Alt und dem Feketeügy, auf den Bergen der Westseite des Csiker Grenzberges, sowie des dies- nnd jenseitigen Abhanges der Hargita, im Gebiete der jetzigen Comitate Csik, Häromßek und Udvarhely, dann im Marosgelände im Comitatc Maros-Torda. Bald ist es ein weites Thal, bald ein einsamer, den engen Paß beherrschender Berggipfel, wo man schweigende Mauern den Hebungen und Senkungen der Felsen folgen sieht. Ihren Ursprung kennt niemand; kein Zeichen ist an ihnen, woraus man schließen könnte, ob es die Dacier waren, ob die Völker vor oder nach ihnen, die diese formlosen Steine aufeinander gethürmt. Sie verrathen bloß — und dies ist für sie charakteristisch —, daß sie nicht einzelnen Mächtigen, sondern der Gesammtheit des Volkes gedient haben. Vielleicht haben sie auch keinen einheitlichen Ursprung. Möglich, daß Völkerschaften, welche die Strömung der Völkerwanderung hieher verschlagen, durch irgend einen Feind bedrängt, in bereits hier vorgefundenen Burgen Schutz suchten und später nach deren Vorbild auch neue erbauten. Wie viele Völker kämpften da deu Kampf auf Leben und Tod. Die Phantasie braucht gar nicht das Dnnkel der alten Zeiten aufzurühren. Die traditionelle Rolle dieser und jener derartigen Zufluchtsstätte wiederholt sich auch in der Zeit des ungarischen Königthums. Vier Burgen — eine, deren Gedächtniß der Bälvänyhegy (Götzenberg) im Comitate Maros-Torda bewahrt, und drei namens Bälvänyos-vär (Götzenburg) in den Comitaten Szolnok-Doboka, Csik und Häromßek — sollen ihren Namen daher erhalten habeu, daß zur Zeit Stephaus des Heiligen die dem Christenthum abholden Szskler sich dahin geflüchtet und da zum letzten Male ihren Götzen geopfert haben sollen, „ihrem Hadnr (Kriegsgott), der unseren im Pantherfell ein- hertrabenden Vorfahren half, eine Heimat zu erwerben nnd sie zu behaupten; hier erhoben sich zum letzten Male die Stimmen der Priester und sangen ihr Danklied dem nationalen Gott". Dies ist also eine Sage, aber es ist nicht unmöglich, daß sie eine historische Grundlage hat. Es kommen auch spätere und zweifellose Beispiele vor. Als die Tataren alles verheerten, zogen sich die Szekler auf die Burg Balvanyos im Häromßeker Lande zurück, vergrößerten sie, stärkten sie durch neue Schutzwälle, und bargen dort ihre Familien und Schätze. Auch soll es die Burg Toroczko im Comitate Torda-Arauyos gewesen sein, aus deren sicherem Asyl die Szekler hervorbrachen und über die verheerenden Tataren einen glänzenden Sieg erfochten. Seitdem heißt sie Szskelyvar (Szeklerbnrg). Sie ist eines der einfachsten Beispiele der primitiven Burgfrieden. Ein Berggipfel mit drei schwindlig hohen, senkrechten Wänden, während die vierte, östliche Seite durch einen schmalen Sattel mit dem Nachbargipfel verbunden ist. Diese einzige zugängliche Seite ist dem in Fels gehauenen Ausgangswege gegenüber durch einen runden Thurm und zwei von ihm, gleich ausgestreckten Armen, im Winkel abgehende Mauern geschützt. So wird
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Volume 23
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (7)
Volume
23
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
15.13 x 23.25 cm
Pages
622
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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