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anschließende Chor 16 Meter lang, 9 Meter breit. Einen Thurm hatte sie ursprünglich
nicht. Der niedrige Thurm über der Sakristei an der Nordseite des Chores ist späteren
Datums. Nach dem Muster dieser Kirche wurde 1524 die der Gemeinde Klosdorf
(Miklös-Telke) erbaut. Auch die Kirche von Meschen (Mnzsna) ist vom Ende des
XV. Jahrhunderts, sie steht an Vollständigkeit der Befestigung der zu Keisd am nächste«,
von der sie sich übrigens theilweise unterscheidet. Sie ist ein Hallenbau von 24 Bieter
Länge und fast 13 Meter Breite; das Mittelschiff ist von den Seitenschiffen durch vier
Pfeilerpaare getrennt, von denen das dem Chor zunächst stehende quadratisch, die übrigen
achteckig sind; das Chor ist 13 Meter lang und etwa 7 Meter breit. Schiff und Chor haben -
ein Sterngewölbe. Thürme sind drei vorhanden. Einer ragt an der Südseite, einer an der
Nordseite über der Eingangshalle bis zum Dachstuhl empor, beide mit Schießscharten
versehen. Der dritte steht frei vor der Westfa^ade. Die Kirche ist außen, besonders aber innen,
reich an spätgothischem Ornament, was für Siebenbürgen als Ausnahme gelten kann.
JnTrappold (Apold) steht die Kirche auf einem Hügel mitten im Orte, in einem
Hofe mit theilweise doppelter Umfassungsmauer. Sie ist eine kleinere Halle mit drei Schiffen
und drei Traveen; die Befestigung ist nicht so vollständig wie bei den eben erwähnten,
insoferne sich die Verstärkung durch Arkaden auf das Chor beschränkt. An der Westseite
erhebt sich ein stämmiger Thurm, an dessen Fuße sich das Thor befindet. In Denndorf
(Szäß-Dälya) hat die Kirche ein einziges Schiff von zwei Jochen; der Thurm an der
Westseite hat ungewöhnlich dicke Mauern, so daß seine Breite der des Schiffes gleichkommt.
Die Befestigung beschränkt sich auf das Chor. Die Kirche zu Hamerudeu (Homoröd) steht
in doppelt ummauertem Hofe, und zwar als ein Schiff, das zwischen zwei verschieden
geformte, augenscheinlich ältere Thürme eingekeilt, mit ihnen in keinem organischen
Zusammenhange steht. Die Mauern des Chores stammen, wie bereits erwähnt, aus
romanischer Zeit; auch hinsichtlich der Befestigung ist sie primitiver als die früher
geschilderten, woraus aber nicht etwa folgt, daß ihre Befestigung älteren Ursprungs sei
als die der vorigen. Ähnlich, aber entwickelter ist die dreischisfige Kirche zu Waffied
(Szaß-Vesßöd). Von den vier Thürmen der Umfassungsmauer sind zwei quadratisch, zwei
rund; außerdem erhebt sich ein quadratischer Thurm am westlichen und einer am östlichen
Ende der Kirche; der östliche ist höher und bildet den geraden Abschluß des Chores. Auch
in Neuthauseu (Nethus) steht über dem Chöre ein Thurm; der westliche Thurm ist
hier abgetragen. Die Kirche zu Schweischer (Sövenyseg) steht thurmlos, selber wie ein
stämmiger Thurm, auf der ummauerten Höhe eines ansehnlichen Hügels außerhalb des
Ortes. Über ihren niedrigen und schmalen Fenstern hat sie zwei Reihen Schießscharten,
und über diesen läuft der Mauer entlang ein steinerner Wehrgang. In Buuuesdorf
(Alsö-Bajom), im Klein-Kokelbnrger Comitat, hat die einschiffige Kirche ein gerade
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (7), Volume 23
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Ungarn (7)
- Volume
- 23
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.13 x 23.25 cm
- Pages
- 622
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch