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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Volume 23
Page - 132 -
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Page - 132 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Volume 23

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132 Die Hauptliuie der Szilägysäger Eisenbahn biegt unterhalb von Sarmasag in das Thal des Zilahbaches ein und zieht darin bis Zilah hinauf. Sie läßt gegen Nordost eine Hügelgegend liegen, in deren Engthälern sich mehrere Dörfer bergen, darunter Knsaly (einst Kusalkö), wo der altungarische Dichter Peter Jlosvai-Selymes im Jahre 1570 sein Werk: „Geschichte des Königs Ptolomäns" schrieb. Diese Ortschaft war die Hauptbesitzung der Jakes von Kusaly, einer der uralten Familien Ungarns. Ihre Burg stand, nach der im Volke lebenden Überlieferung, auf dem Varhegy (Burgberg) westlich von Kusaly, unter dem sich auf einem Plateau die interessante, zu Beginn des XV. Jahrhunderts erbaute Kirche der Reformirten erhebt. Auf dem nämlichen Plateau hatten einst die Clariffinnen ein Kloster. Südlich liegt Magyar-Goroßlö, das einst im Thale des Zilahbaches lag, jedoch im Jahre 1601, als Bästa hier den Moses Szekely geschlagen und die Ortschaft zerstört hatte, weiter innen, in diesem Nebenthal, an der jetzigen Stätte des Dorfes wieder aufgebaut wurde. Weiter im Zilahthale, über Harakläuy hinaus, steigt die Bahnlinie fühlbar bis Zilah, das von der Station aus fast gar nicht zu sehen ist. Der größte Theil der Stadt liegt hinter dem Deäkhügel, einem Querriegel, der vom Meßes ausstrahlt. ÜberZilah bemerkt der Anonymus Notarius, Tuhutum sei bis hieher vorgedrungen und habe dann einen großen Freudeutruuk (äickomäs) gethan, weil er nnt Szabolcs und Tas hier die Ostgrenzen des neuen Landes ausstecken konnte. Wenigstens glaubte er damals so, bald aber war sein Plan fertig, auch Siebenbürgen zu erobern, und er zog von Zilah aus, um dies ins Werk zu setzen. Ehemals, bis 1542, gehörte Zilah dem römisch- katholischen Bischof von Siebenbürgen; dann, nach dem Tode des Bischofs I. Statileo, beschlagnahmte der Landtag von Maros-Väsärhely die Güter des Bisthnms Siebenbürgen, vorderhand nur zeitweilig für weltliche Zwecke, wodurch Zilah in den Besitz des sieben- bürgischeu Ärars überging. Im Jahre 1617 gelangte es an mehrere Gutsbesitzer, bei denen es bis 1806 verblieb, in welchen: Jahre es sich von den letzten Grundherren der Stadt, dem Baron Nikolaus Wesselenyi und seiner Gattin Helene Cserey, für 80.000 Gulden „Schein" ablöste. Von da an ist es Freistadt und in politischer Hinsicht wie in Rechts- pflege und Steuerwesen vom Comitat unabhängig. Übrigens war es als bischöfliche Besitzung im Sinne eines Freibriefes von Ladislans IV. schon seit 1282 von der Juris- diktion des Comitatsgespaus exempt. Dazu kamen im Laufe der Zeiten noch einige Freiheiten, die ihm eine gewisse Unabhängigkeit sicherten. So erhielt es 1496 von Wladislaus II. das Ms Alaäii, und in demselben Jahre eine derartige Znsicherung des freien Handels, daß Processe gegen seine Bewohner selbst im Falle eines auswärts begangenen Delictes nur vor dem Oberrichter zu Zilah geführt werden konnten. Dieser Selbständigkeit und diesen Privilegien ist es zum Theile zuzuschreiben, daß sich in Zilah
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Volume 23
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (7)
Volume
23
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
15.13 x 23.25 cm
Pages
622
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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