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Der Letombach entspringt aus der südlichen Flanke des Letomberges, der sich zum
Kreuzerfeld abdacht. In seinen Seitenthälern blühten einst zahlreiche Gemeinden, von
denen aber nur mehr Keresed, Mohäcs und Dombrö übrig sind. Wo der Kereseder
Bach in den Litombach fließt, bilden sich ausgedehnte Seen und Rohrsümpfe, deren
Reichthum an Wassergeflügel für die Thorenbnrger Jagdfreunde ein starker Magnet ist.
Bei Felvincz stehen auf einer Höhe die Reste der Burg Zfidövär (Judenburg), eines
Schanzwerkes aus nicht zu bestimmender Zeit. Der letzte Ort des Comitats in dieser
Richtung ist das hübsche Dorf Maros-Dicse, am Maros nnd an der Eisenbahn, mit
resormirter und griechisch-orientalischer Kirche. Hier, an der Brücke des Örmenyeser Baches,
stehen die in einer Erzählung Moriz Jökais verewigten Nagy-Enyeder Weiden, an die sich
die Sage knüpft, daß im Jahre 1704, als Tiege's Schaaren Nagy-Cnyed zerstörten, ein paar
Studenten des dortigen Kollegiums die Labauczeu vou Euyed bis zu der hier befindlichen
Tanya (Gehöft) des Collegiums gejagt hätten. Und zwar sei dies, in Ermanglung anderer
Waffen, mit Knütteln geschehen, die von den Weidenbäumen geschnitten waren, und
zwei Studenten sollen ihre von Feindesblut gerötheten Knüttel am Ufer des Örmenyeser
Baches aufgepflanzt haben. Die Knüttel faßten Wurzel und grünen noch jetzt als Zeugen
der Tapferkeit jener Nagy-Enyeder Studenten an der Grenze des Torda-Aranyoser
Comitats, bei Maros Decse, jenseits dessen schon das Comitat Alsö-Fehir beginnt.
Das !^zolnok-Dobokaer Comitat.
Das Szolnok-Dobokaer Comitat wurde im Jahre 1876 aus den früheren Comitaten
Jnner-Szolnok und Doboka und einem großen Theile des ehemaligen Kövärer Districtes
gebildet. Sein Flächeninhalt beträgt 5149 Quadratkilometer. Es besteht ganz aus Berg
und Thal, doch ist die Formation so, daß der nördlichere Theil bis zum Thal des Läpos
zu den alpinen Gegenden gerechnet werden kann, die Gegenden unterhalb des Läpos von
mittelhohen und niederen Bergzügen durchkreuzt sind, der südöstliche hügelig-wellige Theil
aber, etwa vom Kleinen und Großen Szamos angefangen, schon zum Mezöseg gehört.
An der nordöstlichen Ecke des Comitats, wo es mit den Comitaten Bistritz-Naßöd und
Märamaros zusammentrifft, erhebt sich 1842 Meter hoch das Bergmassiv des Czibles,
von dem gegen Nordwest und Südwest zwei große Äste ausstrahlen. Der eine ist das mit
Buchen- und Fichtenwäldern bedeckte Läposer-Gebirge, dessen Grat im Norden die Grenze
des Comitats bezeichnet. Sein Kern besteht aus Karpathensandstein, die Gipfel jedoch
aus Trachyt. Die höchsten Spitzen sind: der Prißlop (1836 Meter) am nördlichsten
Rande des Comitats, dann weiter unten die etwas niedrigeren Berge Magnra und
Sator (Zelt). Der andere Ast ist das J losvaer Gebirge, dessen Hauptkette vom
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (7), Volume 23
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Ungarn (7)
- Volume
- 23
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.13 x 23.25 cm
- Pages
- 622
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch