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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Volume 23
Page - 314 -
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314 wollte nämlich den Csiker Stuhl in eine militärisch organisirte „Grenze" umwandeln Allein der „freie" Szekler protestirte und wollte nicht „die Waffen aufnehmen", da sandte das Kriegseommando Truppen unter Bukow gegen die zu Madefalva protestirenshalber versammelten Szekler, von denen etliche Hundert niedergemetzelt wurden. Das jetzige Csiker Comitat wurde 1876 aus dem Gebiete des alten Csiker Stuhles gebildet. Die große Mehrheit der Bevölkerung sind römisch-katholische Szekler; auch 14.470 Rumänen leben unter ihnen, und zwar meist an der Grenze, im Gyergyö- Tölgyeser Bezirke. Die Szekler von Csik sind als ein typischer Stamm des Szekler- thums anzusehen, der auf seinem, überall von hohem Gebirge umgebenen Gebiete, gegen fremde Einflüsse abgeschlossen, mehrere interessante alte Bräuche und charakteristische Eigenheiten bewahrt hat. Der Csiker Szekler ist meist muskulös, mittelgroß, breit- gestirnt, arbeitskräftig und fleißig. Dabei wortkarg, von tiefer Empfindung, ernster Gemüthsart und starker Religiosität. Der Boden ist mager und verlangt harte Arbeit um das tägliche Brod. Darum gewöhnt sich der Csiker Szekler frühzeitig an schwere Plage. Die vielen Hindernisse, die er überwältigen muß, haben ihn körperlich nnd geistig sehr entwickelt. Seine Handfertigkeit ist besonders bei Schnitzarbeiten auffallend. Man merkt dies schon an seinem reich geschnitzten Hausthor, aber auch am Wirthschafts- und Hansgeräthe, das meist seiner Hände Arbeit ist. Die Frauen sind Muster von Reinlichkeit nnd Ordnungsliebe. Das volkswirthschaftliche Leben ist wenig entwickelt, Handel und Gewerbe primitiv. Blos die Ausfuhr von Holz und Mineralwasser bietet dem Volke ein namhaftes Erträgniß. Der mit „Borviz" hansirende Szekler ist noch jetzt eine eigenartige Figur des sieben- bürgifchen Volkslebens, obwohl sein Geschäft, seitdem auch das Mineralwasser auf der Eisenbahn versandt wird, zurückgegangen ist. Steinmetzarbeit und Thonindustrie sind in der Csik zwar alten Datums, aber noch immer in der Wiege. Steinmetze sind die Einwohner von Csik-Szent-Kiräly. Töpferei wird meist als Hausgewerbe in Csik-Dänfalva, Madaras, Gyergyö-Szent-Miklös, Tekeröpatak und Szärhegy betrieben. Die Verarbeitung von Wolle, Hanf und Flachs hat außerhalb des häuslichen Kreises nicht Boden gewinnen können. Einige Wichtigkeit kommt der Eisen- und Holzindustrie, dann den Mühlen zu. Es gibt etwa 125 Sägemühlen, die in größerem Maßstabe Holzindustrie treiben; neuestens ist anch in Jnstrumenteuholz und Siebreifen ein Aufschwung zu bemerken. Der mit der Eisenbahn am leichtesten erreichbare Punkt des Comitats ist das Bad Tusnad, daher wollen wir dieses zum Ausgangspunkt für unsere Rundtour nehmen. In der romantischen Tusnader Schlucht liegt, von Bergen geschützt, Bad Tusnad, eine Perle Siebenbürgens. Die Schlucht ist östlich durch die Berge Nagy-Pälcza und Nagy- Csomag, westlich durch den Piliskeberg gebildet. Die Abhänge sind meist mit Fichtenwald
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Volume 23
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (7)
Volume
23
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
15.13 x 23.25 cm
Pages
622
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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