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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Volume 23
Page - 338 -
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338 ein schönes Beispiel der einst in Siebenbürgen herrschenden religiösen Duldsamkeit. Der Kirche gegenüber steht das schöne zweistöckige Gebäude des reformirten Obergymnasiums, das seine jetzige Gestalt dem Umbau im Jahre 1886 verdankt. Im Hofe hat man seinem zweiten Begründer Gregor Kiss eine Statue errichtet. Auf dem Hauptplatze steht zwischen dem alten Stadthause und den Häusern, welche die Gewerbegenossenschaften der Gerber, Csizmenmacher, Töpfer und Kürschner errichtet haben, das „Szekler Millenninms- Denkmal". Am unteren Ende des Hauptplatzes haben die Franciscaner ihr Kloster mit zweithürmiger Kirche. Der frühere Klosterbau stand vor der Zeit Johann Sigismnnds an der Stätte des sogenannten »Saekelx tümaä" (der Szekler stehtauf), einer Burg, die Johann Sigismuud 1561 gegen die rebellirenden Szekler erbaute. Diese Beste, die auch Csoukavär (unvollendete Burg) hieß, ging in den Räköczy'schen Kriegen zugrunde. Sie war viereckig, mit vier Eckbastionen und einem größeren, ruineuhasten Mittel- gebäude, das erst bei der Erbauung der staatlichen Oberrealschule ganz abgetragen wurde und, gleich den übrigen Burgtrümmern, Steine zum Schulbau hergab. Damals stieß man auch auf Grundmauern eines noch älteren Baues, wie denn die hier gefundenen gestempelten Römerziegel zu bekunden scheinen, daß an diesem Punkte schon ein römisches Befestigungswerk bestanden hat. Außer den städtischen und Comitatsämtern gibt es in der Stadt auch einen königlichen Gerichtshof, eine Fiuauzdirection und ein Bataillon Besatzung. Die zahlreichen Fachschulen, mehrere humanitäre und Culturvereine niid die hier eoncentrirte Intelligenz des Comitats tragen dazu bei, Udvarhely zu einer der gebildetsten Provinzstädte des Landes zu machen. Die Einwohnerzahl betrügt 5476 Seelen. Verläßt man die Stadt in südlicher Richtung durch die Kossuthstraße, so hat man rechts den Bndvärberg, in dessen kahlen Abhängen sich allerlei Felshöhlen öffnen, uud links den Kuvarberg, an dessen Fuße man eine Kapelle und eiue Salzquelle erblickt, dereu Wasser in einem Bassin gesammelt, den Städtern als Spiegelbad dient. Bald ist Felsö-Boldogasszonysalva erreicht, wo die Straße aus dem Groß-Kokelthal östlich abbiegt und einem Bach entlang zur Kenoser Höhe emporschwenkt, deren Fortsetzung als Wasserscheide zwischen dem Alt- und Großen Kokelfluß dient. Von der Kenoser Höhe überschaut man das Thal des Großen Homoröd, das von Nord zu Süd bis an den Altfluß reicht. Es ist beiderseits von hohen Bergrücken eingefaßt, welche burgähnliche Erhebungen zeigen. Im Thale liegen mehrere hübsche Ortschaften und überall zeigen sich Spuren von Salzablagerungen, als Salzbrunnen und mehrfach auftauchende Efflorescenzeu von Salz. Die erste Ortschaft, die man im Abstieg von der Mnoser Höhe gegen Südosten erreicht, ist Homoröd-Szent-Märton. Von hier kommt man thalauswärts nach Abäsfalva und überschreitet von hier aus die Höhe, die als Wasserscheide zwischen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Volume 23
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (7)
Volume
23
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
15.13 x 23.25 cm
Pages
622
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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